Abgeschlossene Projekte Psychoonkologie und Palliativversorgung

Abgeschlossene Projekte

Ambulante Palliativversorgung oder Hospiz?

Eine Erfassung der subjektiv empfundenen Vor- und Nachteile einer Betreuung durch die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung oder das Hospiz aus Sicht des terminal Erkrankten – Eine qualitative Untersuchung.

BASAL

BASAL – Belastungsfaktoren von Pflegenden in unterschiedlichen Sektoren der Palliativversorgung - eine explorative Studie

Die Arbeitsabläufe in der Palliativpflege sind mit einer Vielzahl von Belastungsursachen verbunden, wobei es in Deutschland regionale und einrichtungsspezifische Unterschiede gibt. Ziel dieser Mixed-Methods-Studie war es, das psychische und physische Wohlbefinden von Pflegenden in der deutschen Palliativ- und Hospizversorgung zu untersuchen und ein tieferes Verständnis für prozessuale und strukturelle Aspekte zu gewinnen, die die psychische und physische Belastung in der Palliativpflege beeinflussen.

Der Mixed-Methods-Ansatz kombinierte qualitative Interviews (n = 16), eine Online-Umfrage (n = 101) und eine anschließende Validierung der Daten mithilfe einer Fokusgruppe (n = 6). Die Daten der Interviews und der Fokusgruppe wurden mit Hilfe einer strukturierten qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Die Umfragedaten wurden mithilfe deskriptiver Statistiken und einer explorativen quantitativen Analyse ausgewertet. In allen Bereichen wurde ein mäßiges bis sehr hohes Stressniveau angegeben, das jedoch bei Pflegekräften in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung am höchsten war. Grundlegende Ursachen für Stress im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen in der Pflege in allen Bereichen der Palliativversorgung waren unangemessene Arbeitszeiten, eine als unzureichend empfundene Vergütung und hohe Anforderungen an die Dokumentation in der täglichen Arbeit.

Um eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Palliativversorgung zu gewährleisten, sind Anpassungen der Arbeitsbedingungen erforderlich, die auf die Ursachen von Stress und Belastung bei Palliativpflegekräften abzielen.

 

Projektleitung: Susann May/ Dr. Felix Mühlensiepen

Förderung: keine

Laufzeit: 05/2020 – 05/2022

hervorgegangene Publikation: May S, Gabb F, Ignatyev Y, Ehrlich-Repp J, Stahlhut K, Heinze M, Allsop M, Stanze H, Muehlensiepen F. Mental and Physical Well-Being and Burden in Palliative Care Nursing: A Cross-Setting Mixed-Methods Study. Int J Environ Res Public Health. 2022 May 20;19(10):6240. doi: 10.3390/ijerph19106240. PMID: 35627781; PMCID: PMC9141775.

BASAL-COV

BASAL-COV - Belastungsfaktoren von Pflegenden in unterschiedlichen Sektoren der Palliativversorgung während der COVID-19-Pandemie - eine explorative Studie

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie sehen sich Pflegende in ihrer täglichen Arbeit mit neuen Herausforderungen konfrontiert: das Einhalten der Infektionsschutzmaßnahmen, Besuchsbeschränkungen, hohe Dokumentationsanforderungen, Unsicherheiten bei den Patient:innen und der durch die Pandemie weiter verschärfte Personalmangel führen zu einer enormen Arbeitsverdichtung. Nachdem es Hinweise darauf gibt, dass sich die Ursachen für Belastungen von Pflegekräften in verschiedenen Palliativsettings in Deutschland unterscheiden, zielte diese Studie darauf ab, prozessuale und strukturelle Aspekte zu identifizieren, die zu Belastungen im Pflegealltag während der COVID-19-Pandemie führen.

Ziel dieser Studie war es, die Ursachen von Stress in der Palliativpflege in der Hospiz- sowie stationären und ambulanten Palliativversorgung zu identifizieren sowie die Auswirkungen auf die täglichen Versorgungsabläufe zu analysieren und praktische Implikationen für die Verbesserung der Palliativversorgung während der COVID-19-Pandemie zu identifizieren.

Im Rahmen dieser explorativen Studie wurden im Zeitraum vom Mai bis Dezember 2020 16 Pflegende der Palliativversorgung in Brandenburg zu ihrer subjektiven Belastung und Stress angesichts der Pandemie mittels telefonischer Interviews befragt. Die Interviews wurden anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet.

Es konnten sowohl settingübergreifende als auch settingspezifische Ursachen von Stress identifiziert werden. Pflegende aus allen Settings berichteten, dass der Berufsalltag unter den Infektionsschutzbestimmungen besonders belastend war. Von allen Teilnehmenden wurden die stetig wechselnden Informationen zu den Infektionsbestimmungen als sehr belastend beschrieben. Die Möglichkeit, sich mit Teamkollegen über die täglichen Arbeitsabläufe und Herausforderungen auszutauschen und diese zu reflektieren, waren erheblich reduziert. Insgesamt besteht ein Spannungsverhältnis zwischen den Vorstellungen der Pflegenden von einer qualitativ hochwertigen Palliativpflege in Bezug auf Nähe, psychosoziale und emotionale Unterstützung und die Einhaltung von Infektionsschutzmaßnahmen.

Summativ waren die Palliativpflegekräfte während der COVID-19-Pandemie einem hohen Maß an physischem und psychischem Stress ausgesetzt. Diverse Ansätze könnten dazu beitragen, Belastungen zu verringern und die Situation der Palliativpflegenden zu verbessern. Dazu gehört beispielsweise ein transparentes Informations- und Kommunikationskonzept, in dem Informationen über die aktuelle Infektionssituation, Regelungen zu Abläufen, Zuständigkeiten, Maßnahmen zur Bewältigung der Infektionssituation und deren unmittelbare Konsequenzen für die Pflegenden bereitgestellt werden. Um die Akzeptanz und Praktikabilität der Infektionsschutzbestimmungen zu erhöhen, müssen Vorgaben transparent dargestellt und partizipativ angepasst werden. Trotz der Pandemie sollten die Teambesprechungen, die zum Teil ausgesetzt wurden, aufrechterhalten werden. Während physische Teambesprechungen von Angesicht zu Angesicht mit einem Infektionsrisiko verbunden sind, könnten digitale Besprechungen alternativ genutzt werden. Sie könnten darüber hinaus auch als Instrument für Supervisionen oder Peer-Unterstützung dienen.

Grundsätzlich sollte der Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien für jedes Setting, aber insbesondere für den Hospizbereich, geprüft werden. Diese verfügen über das Potenzial, die Palliativversorgung während Ausnahmezuständen wie beispielsweise Pandemien, aufrecht zu erhalten

 

Projektleitung: Susann May/ Dr. Felix Mühlensiepen

Förderung: keine

Laufzeit: 05/2020 – 12/2022

hervorgegangene Publikation: May S, Stahlhut K, Allsop M, Heinze M, Mühlensiepen F. ‘…you just put up with it for the sake of humanity.’: an exploratory qualitative study on causes of stress in palliative care nursing during the COVID-19 pandemic in Germany. BMJ Open 2021;11:e051550. doi: 10.1136/bmjopen-2021-051550.

DigiPall

DigiPall – Digitalisierung am Lebensende: Potentiale und Akzeptanz von Informations- und Kommunikationstechnologie in der Palliativversorgung

Bereits heute unterstützen Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) den Austausch in der Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen. Mit fortschreitender Digitalisierung drängen immer komplexere wie auch vielfältigere Ansätze in die Patient*innen-Versorgung. Die Effektivität dieser Ansätze kann aufgrund der limitierten Studienlage weder be- noch widerlegt werden. In Deutschland ist das Thema noch unzureichend erforscht. Um dieser Forschungslücke entgegenzuwirken, zielt das vorliegende Projekt auf die Exploration von IKT in der Palliativversorgung ab:

  • In welchen Bereichen der Palliativversorgung wird bereits IKT angewandt?
  • Wie hoch ist die Akzeptanz von Versorger*innen gegenüber dem Einsatz von IKT in der Palliativversorgung?
  • Welche potenziellen Anwendungsbereiche von IKT gibt es?

Die obenstehenden Fragestellungen werden anhand eines qualitativen Studiendesigns beantwortet, das durch Studierende der MHB unter Anleitung der Mitglieder der IAG Psychoonkologie und Palliativversorgung umgesetzt wird. Geplant sind die Vorbereitung, Durchführung und inhaltsanalytische Auswertung von 20 telefongestützten Leitfadeninterviews mit Palliativ- und Hausärzt*innen, Pfleger*innen, Psycholog*innen und weiteren Akteuren in der ambulanten und stationären Palliativversorgung.

 

Projektleitung: Dr. Felix Mühlensiepen

Förderung: interne Forschungsförderung der MHB

Laufzeit: 10/2020 - 05/2022

hervorgegangene Publikation: folgt (in Review)

Evidence-Based-Clinical Fellowship Program

Evidence-Based-Clinical Fellowship Program – Bereichsübergreifendes Advance Care Planning in der onkologischen und Palliativversorgung an der Immanuel Klinik Rüdersdorf

Ziel des übergreifenden Erasmus+ Projektes für strategische Partnerschaften „EICP“ ist es, die Qualifikationen der europäischen Projektpartner (Masaryk University, Brno, Tschechien; Jagiellonian University Medical College, Krakow, Polen; University of Split, Split, Kroatien) in Bezug auf die Implementierung und Nutzung evidenzbasierter Gesundheitsversorgung zu verbessern. Den Kern des Projektes bildete die Zusammenarbeit und der Austausch von Know-how im Rahmen eines Clinical Fellowship Programmes zur Evidenzimplementierung in der klinischen Praxis.

Als einer der ersten Teilnehmer der MHB beschäftigte sich Dr. Felix Mühlensiepen vom Zentrum für Versorgungsforschung der MHB mit dem Thema „Advance Care Planning“ und begleitet im Rahmen eines Implementierungsprojektes den Transfer aktueller Evidenz in die klinische Praxis an der Immanuel Klinik Rüdersdorf.

Die Implementierung wurde von Dr. Robert Prill betreut. Im Rahmen des Projektes wurde ein Workshop zu Advance Care Planning unter Leitung von Prof. Henrikje Stanze von der Hochschule Bremen mit dem Team der Onkologie und Palliativversorgung der Immanuel Klinik Rüdersdorf realisiert.

 

Projektleitung: Dr. Felix Mühlensiepen / Dr. Robert Prill

Förderung: Erasmus+

Laufzeit: 01.04.2021-30.04.2022

hervorgegangene Publikation: folgt (in Einreichung)

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