Have any questions?
+44 1234 567 890
Integrierte Arbeitsgruppe "Klinische Forschung in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie und Psychotherapie" (KJEPP)
Ziel der IAG ist die Erarbeitung gemeinsamer Projektideen, das Stellen (gemeinsamer) größerer Förderanträge und die Durchführung klinischer Studien. Die IAG umfasst drei Bereiche: 1. Affektive Störungen in der KJPP, 2. Translationale Versorgungsforschung, 3. Medikamentöse Therapie in der Psychiatrie.
„Affektive Störungen in der KJPP“ versteht sich als Fortsetzung der seit 2016 etablierten Forschungstätigkeit in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter der Ruppiner Kliniken. Ziele sind die Durchführung verschiedener (multizentrischer) Studien an beiden Zentren (MHB, Universität Rostock), Aufbau und Verstetigung forschungsbezogener Strukturen innerhalb der MHB sowie die Förderung des akademischen Nachwuchses.
Thematische Schwerpunkte sind: „Behandlungsansätze bei depressiven Störungen“, „Schlaf und zirkadiane Rhythmik bei depressiven Störungen“, „Behandlungsansätze bei affektiver Dysregulation“ sowie „traumatische Erlebnisse bei Heim- und Pflegekindern“.
Dabei soll die Implementierung moderner Behandlungskonzepte (z. B. MICHI-APP, Lichttherapie) in die Routineversorgung zur Verbesserung der Versorgung insgesamt sowie speziell im ländlichen Raum (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern) beitragen. Darüber hinaus werden mit der Evaluierung von Behandlungsmöglichkeiten für Heim- und Pflegekinder Maßnahmen zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung hoch belasteter Kinder und Unterstützung involvierter Institutionen erörtert. Schließlich wurden entsprechend dem Forschungsschwerpunkt der MHB mehrere studentische Abschlussarbeiten zu Einstellungen und Erleben von Partizipation bei Patient*innen und Mitarbeitenden der KJPP initiiert.
In der „Medikamentösen Therapie in der Psychiatrie“ beschäftigen wir uns mit der Pharmakoepidemiologie, der kritischen Bewertung von pharmakologischen Strategien und der Arzneimitteltherapiesicherheit, wobei wir eng mit dem Institut für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP) in Hannover zusammenarbeiten. Die Forschungsgruppe ist mit Mitarbeitenden der Fachrichtungen Psychiatrie, Pharmakologie und Biologie interdisziplinär aufgestellt. Methodische Expertise besteht vor allem im Bereich der Pharmakovigilanz. Mit unseren Arbeiten möchten wir eine rationale, leitliniengestützte Pharmakotherapie in der Psychiatrie und Psychotherapie frei von Lobbyinteressen unterstützen.
In der „Translationalen Versorgungsforschung“ befassen wir uns mit der Translation von klinischer Forschung und innovativen Ansätzen in die Routineversorgung mit den Schwerpunkten Affektiven Störungen und Stressfolgeerkrankungen. Im Rahmen einer personalisierten Medizin werden sowohl die neurobiologischen Grundlagen als auch die individuellen Gegebenheiten der Patient*innen mit in den Entscheidungsprozess für eine erfolgreiche Therapie einbezogen und erforscht. Von besonderer Bedeutung ist die Transdisziplinarität, was bedeutet, thematisch und methodisch nicht in einer einzelnen Disziplin oder in der akademischen Welt zu verharren, sondern Forschungsfragen aus mehreren Perspektiven in kritischer Reflexion mit außeruniversitären Partnern zu formulieren und zu bearbeiten.
Entsprechend der methodischen Ausrichtung der MHB hinsichtlich Versorgungsforschung gehen wir aktuell folgenden Fragestellungen nach: Wir entwickeln und evaluieren eine multimodale, digitale Anwendung zur Implementierung von leitlinienbasierter Therapie der Depression in der Primärversorgung. Des Weiteren untersuchen wir Depressivität, Resilienzfaktoren und Neuroimmunologie von Menschen mit HIV-Infektion unter besonderer Berücksichtigung der Verbesserung des psychischen Wohlbefindens. Wir ermitteln Prävalenz und Versorgung von komorbiden depressiven Störungen bei Patient*innen mit den somatischen Alterserkrankungen Diabetes mellitus Type II und koronarer Herzkrankheit in der Hausarztpraxis im Land Brandenburg. Grundlegend interessiert uns die Prädiktion von Wirksamkeit und Verträglichkeit der Lithiumaugmentation bei Patient*innen mit therapieresistenter Depression, insbesondere erforschen und evaluieren wir dazu ein routinetaugliches, innovatives, sensorbasiertes Gerät für das Monitoring der Lithium-Konzentration während der Neueinstellung der Lithiumaugmentation.
Dr. med.
Stefanie Bienioschek
Chefärztin
MHB Campus Neuruppin
Tel: +49 3391 39-2910
E-Mail:
Stefanie.Bienioschek@mhb-fontane.de
Dr. med.
Pichit Buspavanich
Facharzt, Leiter Forschungsbereich Translationale Versorgungsforschung
MHB Campus Neuruppin
Tel: +49 3391-39 2110
E-Mail:
Pichit.Buspavanich@mhb-fontane.de
M.A. Erziehungswissenschaft
Daria Nolkemper
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
MHB Campus Neuruppin
Tel: +49 3391 392960
E-Mail:
Daria.Nolkemper@mhb-fontane.de
Dr. med.
Michael Schneider
Akademischer Mitarbeiter, Assistenzarzt
MHB Campus Rüdersdorf
Tel:
E-Mail:
michael.schneider@immanuelalbertinen.de
Dr. med.
Pichit Buspavanich
Facharzt, Leiter Forschungsbereich Translationale Versorgungsforschung
MHB Campus Neuruppin
Tel: +49 3391-39 2110
E-Mail:
Pichit.Buspavanich@mhb-fontane.de
Kristin Koller-Schlaud
Akademische Mitarbeiterin, Psychologische Psychotherapeutin im Fachbereich Affektive Störungen und Angststörungen
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
Tel: +49 3391392344
E-Mail:
Kristin.Koller@mhb-fontane.de
Dr. rer. nat.
Jens-Uwe Peter
Akademischer Mitarbeiter
MHB Campus Rüdersdorf
Tel:
E-Mail:
jens-uwe.peter@mhb-fontane.de
Dipl.-Psych.
Johannes Meixner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Forschungskoordinator des Bereiches Seelische Gesundheit
MHB Campus Rüdersdorf
Tel: +49 33638 83 996
E-Mail:
johannes.meixner@mhb-fontane.de
Prof. Dr. med.
Oliver Zolk
Chefarzt Klinische Pharmakologie
MHB Campus Rüdersdorf
Tel: +49 33638 83 991
E-Mail:
oliver.zolk@mhb-fontane.de
Prof. Dr. med.
Thomas Stamm
Professor für Klinische Psychiatrie und Psychotherapie, Chefarzt am Klinikum Schloss Lütgenhof in Dassow
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
Tel:
E-Mail:
thomas.stamm@mhb-fontane.de
Prof. Dr. rer. nat.
Michael Hauptmann
Leitung Institut für Biometrie und Registerforschung und Leitung ZKS-BB
MHB Campus Neuruppin
Tel: +49 3391 39-14 580
E-Mail:
michael.hauptmann@mhb-fontane.de
Dr. rer. nat.
Kristin Schnuppe
Projektmanagerin / ZKS-BB
MHB Campus Neuruppin
Tel: 03391 39-14663
E-Mail:
Kristin.Schnuppe@mhb-fontane.de
Aktuelle Studien und Projekte
ADOPT
Affektive Dysregulation und Traumata bei Heim- und Pflegekindern (BMBF gefördert)
Forschungsbereich Affektive Dysregulation – Optimierung von Prävention und Therapie: ADOPT; Teilprojekt ADOPT Institution
PIs: Prof. Dr. Jörg M. Fegert (Uniklinik Ulm), Prof. Dr. Michael Kölch (Uniklinik Rostock)
Leitung am Prüfzentrum Neuruppin: Dr. Stefanie Bienioschek
Koordinatorin des Studienzentrums Neuruppin: Jennifer Schroth & Anne Schüller
Das Projekt dient der Untersuchung der Wirksamkeit eines Programms für die Behandlung von Pflege- und Heimkindern sowie Kindern, die bei den leiblichen Eltern aufwachsen und Schwierigkeiten bei der Gefühlsregulation haben. Diese Behandlung wird mit der herkömmlichen Behandlung verglichen. Die Studie wird an sieben verschiedenen universitären Standorten in sechs deutschen Städten durchgeführt.
DeLight
Lichttherapie, Chronotyp und App-basierte Intervention bei depressiven Jugendlichen (BMBF gefördert)
LOADS
eMICHI
Entwicklung der MICHI-App (blended Intervention) und anschließende Feasibility-Studie zur Praktikabilität der App (MHB interne Forschungsförderung)
Dedicate
Prävalenz und Versorgung von komorbiden depressiven Störungen bei Patient*innen mit den somatischen Alterserkrankungen Diabetes mellitus Type II und koronarer Herzkrankheit in der Hausarztpraxis im Land Brandenburg (MHB interne Forschungsförderung)
LiNaKre
Hintergrund
Depression ist weltweit und auch in Deutschland eine der Hauptursachen der Krankheitslast. Bei Patient*innen, die nicht auf eine gängige Behandlung mit einem Antidepressivum ansprechen, gehört die Hinzugabe von Lithium zu einem Antidepressivum (Lithiumaugmentation) zu den Therapien mit den besten Wirksamkeitsbelegen. Allerdings wird Lithium trotz guter Wirksamkeit bei therapieresistenter Depression nur selten verordnet, was möglicherweise daran liegt, dass venöse Blutabnahmen zur Kontrolle des Lithium-, Natrium- und Kreatinin-Spiegels (LiNaKre) bei der Neueinstellung des Medikaments und als Verlaufskontrolle während der Therapie notwendig sind.
Was haben wir vor?
Im ersten Schritt möchten wir in einer Studie über mindestens 12 Monate sowohl ambulant als auch stationär behandelte depressive Patient*innen untersuchen, die Lithium erhalten. Ziel ist es ein geeignetes Probematerials (z.B. Speichel) zur sicheren Messung des Lithiumspiegels und der Nierenfunktion zu finden. Aufbauend auf diesem Teilvorhaben soll ein Gerät entwickelt werden, für das keine Blutabnahmen nötig sind, um den Lithiumspiegel zu überwachen. Somit kann es perspektivisch für den häuslichen Gebrauch verwendet werden und ermöglicht so eine individualisierbare, risiko- und nebenwirkungsärmere Behandlung.
MDD-Aug
Hintergrund
Die Datenlage für Deutschland, welche Augmentationsstrategien bei einer therapieresistenten Depression verwendet werden bzw. welche Untergruppen von Patient*innen überhaupt eine Augmentation erhalten, ist insgesamt unzureichend. Insbesondere gibt es zur leitliniengerechten Augmentation bei älteren depressiven Patient*innen in Deutschland kaum relevante Studien.
Was haben wir vor?
Dieses Projekt setzt sich zum Ziel, den Status-quo der Verschreibungspraxis von spezifischen Augmentationsstrategien in einem Alters- (geriatrisch vs. nicht-geriatrisch) und Regionsstrukturver-gleich (metropol vs. non-metropol) erstmals systematisch querschnittlich zu beschrieben. Möglicherweise werden durch die Untersuchungen Abweichungen von den Leitlinienempfehlungen und somit Verbesserungspotentiale für die Versorgung identifiziert, die dem Grunde nach in zukünftigen Untersuchungen näher beleuchtet werden könnten.
Methodisch wird dabei auf eine retrospektive Sekundärdatenanalyse von N > 765k soziodemographischen und behandlungsspezifischen Routinedaten von teilnehmenden Krankenversicherungen zurückgegriffen, welche der pharmakoepidemiologischen Forschungsdatenbank (GePaRD) unseres Kooperationspartners, dem Leibnitz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen, entstammen.
Wer sind wir?
Studienleitung: Herr Dr. med. Pichit Buspavanich, Sebastian Ludwig
Projektmanagement: Herr Dr. med. Pichit Buspavanich, Sebastian Ludwig
Projektadministration: Sebastian Ludwig
Projektkoordination: Sebastian Ludwig
Kooperationspartner: Leibnitz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie
Förderung
Das Projekt wird durch die MHB über den Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2023 gefördert.
Antipsychotika-Therapie der Schizophrenie im Alter
eine Analyse von GKV-Routinedaten (MHB interne Forschungsförderung)
Systematisches Review
Evidenz bezüglich Arzneistoffauswahl und -Dosierung in der Schizophrenie-Behandlung älterer Patienten (laufend)
RePGx
A systematic review of the clinical validity and utility of germline pharmacogenetic testing for personalized drug treatment (BMBF, beantragt)
EVS-AA
Psychopharmakologische Behandlung von Patient*innen mit Alkoholabhängigkeit: ein epidemiologischer Überblick über die Verschreibungspraxis bei stationären Patient*innen unter besonderer Berücksichtigung von alterspsychiatrischen Patient*innen
VeRDoC
Hintergrund
Mit Einführung des Research Domain Criteria Frameworks (RDoC) des National Institute of Mental Health wurde ein neuer Rahmen für eine multidisziplinäre, dimensionale und transdiagnostische Erforschung psychischer Störungen geschaffen.
Was soll erforscht werden?
In der VerDoC Studie sollen im Rahmen dieses Frameworks psychische Funktionen auf verschiedenen Analyseebenen transdiagnostisch erfasst werden. Das übergeordnete Forschungsziel ist es, anhand der Ausprägungen auf den Domänen eine durch die Daten getriebene “RDoC-Charakterisierung” vorzunehmen und diese mit klinischen (z.B. Chronizität) und versorgungsbezogenen Variablen (z.B. Behandlungsdauer) in Beziehung zu setzen. Langfristiges Ziel ist, in darauf aufbauenden Folgeprojekten effektive Interventionen zu entwickeln und zu evaluieren, welche im Rahmen personalisierter Medizin über Verhaltens- und Umgebungsmodifikationen auf die ermittelten zentralen Konstrukte einwirken.
Geplant ist eine transdiagnostische Erhebung bei psychiatrisch stationären Patient*innen, in welcher neben gesundheitsbezogenen Outcomes auch Selbstrating-Skalen, Verhaltensdaten und EEG-Daten erfasst werden.
Wer ist Teil des Teams?
Es handelt sich dabei um ein Standort- (UKRB Neuruppin und IK Rüdersdorf) und Arbeitsgruppenübergreifendes Kooperationsprojekt mit der Universität Potsdam (Prof. Dr. Dr. Michael Rapp, Sozial- und Präventivmedizin) unter der Leitung von Kristin Koller-Schlaud, PD Dr. Kerstin Jost und Johannes Meixner in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joachim Behr, Prof. Dr. Martin Heinze und Dr. Johannes Rentzsch.
Ansprechpartner an der MHB ist Johannes Meixner.
Förderung
Gefördert wird das Projekt über die interne Forschungsförderung der MHB (01.01.2023 bis 31.12.2024).
Abgeschlossene Projekte
Hintergrund
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen in der deutschen Allgemeinbevölkerung. Ein Großteil der Betroffenen wird vorwiegend von Hausärzt*innen behandelt. Gleichzeitig ist jedoch bekannt, dass Menschen mit Depressionen im Rahmen der primären Versorgung oftmals nicht optimal, sprich nicht nach den S3-Leitlinien behandelt werden. Somit ist es von großer Relevanz, Hausärzt*innen bei der Versorgung von Menschen mit Depressionen zu unterstützen.
Was wurde erforscht?
Die Studie fand in Kooperation mit verschiedenen Zentren statt. Die Daten wurden neben einer ausführlichen Literaturrecherche mithilfe von Fragebögen und Experteninterviews erhoben. Ziel der Studie war es, Hausärzt*innen in der Versorgung von depressiv Erkrankten mit Hilfe von technikbasierten Lösungsansätzen zu unterstützen und so eine leitliniengerechte Diagnostik und Behandlung von Menschen mit Depressionen zu stärken. Weiteres Ziel der Studie war es, Defizite in der ambulanten Versorgung von Menschen mit Depressionen zu identifizieren sowie zu beheben und auf diese Weise die Versorgungsqualität zu verbessern.
Wer war Teil des Teams?
Studienleitung:
Sonia Lech (M.Sc.), Dr. med. Pichit Buspavanich
Teilnehmende Wissenschaftler*innen innerhalb der MHB:
-
med. Karin Harre
-
Dr. phil. MA Christine Holmberg MPH
-
Monique von Cramon
-
Kristin Koller (Sc.)
-
med. Claudia Hindinger
Teilnehmende externe Kooperationspartner*innen:
-
Hausarztpraxen: Dipl.-Med. Ute Staamann (Fehrbellin), Dr. med. Astrid Polzin (Neuruppin), Frau Dr. med. Christine Kaup-Franzen (Neuruppin)
-
Arbeitsgruppe Affektive Störungen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Charité Mitte unter der Leitung von Dr. med. Roland Ricken und Priv.-Doz. Dr. med. Mazda Adli.
Förderung
Das Projekt wurde intern durch die MHB gefördert und erstreckte sich über den Zeitraum von 01.01.2020 bis 31.12.2021.
Hintergrund
Im hohen Lebensalter gehören depressive Störungen neben Formen der Demenz zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Dennoch sprechen die Patient*innen häufig nicht auf die gängige Behandlung mit einem Antidepressivum an. Ein Medikament, welches hier zur Anwendung kommen kann ist Tranylcypromin. Allerdings wird es aufgrund fehelender Erfahrung in der Anwendung und der Erfordernis der Einhaltung einer strengen Diät nur selten verordnet.
Was wurde erforscht?
Die Travel-Studie war Teil einer groß angelegten Studie an verschiedenen Rekrutierungszentren, welche die Wirksamkeit von Tranylcypromin gegenüber der Lithiumaugmentation (Hinzugabe von Lithium zu einem Antidepressivum) an älteren Patient*innen im Alter von 60-75 Jahren untersuchte. Neben genetischen Faktoren die die Wirksamkeit beeinflussen, wurden darüber hinaus die Nebenwirkungen und deren Häufigkeiten genauer untersucht. Ziel war somit die Verbesserung der Depressionsbehandlung, auch im höheren Alter.
Wer war Teil des Teams?
Studienleitung:
Dr. med. Claudia Hindinger, Dr. med. Pichit Buspavanich
Teilnehmende Wissenschaftler*innen innerhalb der MHB:
-
Dr. med. Joachim Behr
-
Dr. med. Thomas Stamm
Teilnehmende externe Kooperationspartner*innen:
-
Arbeitsgruppe Affektive Störungen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Charité Mitte unter der Leitung von Dr. med. Roland Ricken und -Doz. Dr. med. Mazda Adli.
-
Ausgewählte Zentren des Berliner Wissenschaftsnetz Depression (Campus Charité Mitte, Schlosspark-Klinik Berlin, Wenckebach-Klinikum Berlin, Fliedner Klinik Berlin, Oberhavelklinik Hennigsdorf)
Förderung
Das Projekt wurde sowohl intern durch die MHB als auch durch die Firma Aristo gefördert und erstreckte sich über den Zeitraum vom 01.01.2018 bis 31.12.2019.
Lithiumaugmentationsstudie: Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprädiktion der Lithiumaugmentation bei Patienten mit therapieresistenter Depression
Hintergrund
Depressive Störungen stellen die häufigste psychiatrische Komorbidität und Komplikation bei Patient*innen mit HIV-Infektion dar. Durch die medikamentöse Behandlungsmöglichkeit und die hierdurch bedingte, geringere Sterblichkeit ist mit einer Zunahme in höheren Altersgruppen zu rechnen. Neben einer HIV-Infektion leiden viele Betroffene zusätzlich an Hepatitis-C. Dabei ist seit langem bekannt, dass Depressivität einen wesentlichen Risikofaktor für ein schlechteres Behandlungsergebnis HIV/HCV-infizierter Patient*innen darstellt. Die Erkennung und Behandlung depressiver Störungen ist in dieser Population daher von großer Relevanz.
Was wurde erforscht?
Die Studie fand in Kooperation mit verschiedenen Zentren statt. Ziel war ein verbessertes, systematisches HIV/HCV-Screening bei Risikogruppen in der internistischen und psychiatrisch-suchtmedizinischen sowie hausärztlichen Versorgung. Ferner wurde untersucht wie häufig die Betroffenen an einer Depression leiden und welche Faktoren zu einem besseren Behandlungsergebnis führen sowie die Lebensqualität und die Bewältigung des Altersprozesses verbessern. Weiteres Ziel war eine neuroimmunologische Zytokin-Charaktersierung depressiver Patient*innen mit HIV/HCV-Infektion.
Wer war Teil des Teams?
Studienleitung:
Maximilian Berger, Dr. med. Pichit Buspavanich
Teilnehmende Wissenschaftler*innen innerhalb der MHB:
-
Dr. med. Joachim Behr
-
Dr. med. Karsten-H. Weylandt, PhD
-
Dr. med. Thomas Stamm
Teilnehmende externe Kooperationspartner*innen:
-
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Mitte (PD Dr. med. Mazda Adli und Dr. med. Roland Ricken)
-
Praxis Jessen und Kollegen, Hausärztliche Versorgung mit infektiologischem Schwerpunkt, Akademische Lehrpraxis der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Dr. med. Heiko Jessen und Dr. rer. nat. Slobodan Ruzicic)
-
Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus, Forschungsbereich Affektive Störungen (Prof. Dr. Felix Bermpohl und Maximilian Berger)
-
Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin E. Keck)
Förderung
Das Projekt wurde intern durch die MHB gefördert und erstreckte sich über den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2021.
Hintergrund
Im hohen Lebensalter gehören depressive Störungen neben Formen der Demenz zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Dennoch sprechen die Patient*innen oftmals nicht auf die gängige Behandlung mit einem Antidepressivum an. Bei Patient*innen, die nicht auf eine gängige Behandlung mit einem Antidepressivum ansprechen, gehört die Hinzugabe von Lithium zu einem Antidepressivum (Lithiumaugmentation) zu den Therapien mit den besten Wirksamkeitsbelegen. Allerdings wird Lithium trotz guter Wirksamkeit bei älteren Patient*innen nur selten angewendet. Ein Grund ist die Befürchtung von Nebenwirkungen, da Patient*innen in höherem Alter häufig auch weitere körperliche Erkrankungen aufweisen.
Was wurde erforscht?
Bei der ALIA-GK-Studie handelte es sich um eine Studie, die Teil der bereits an mehreren Zentren laufende ALIA-Studie war. Allerdings lag der Forschungsschwerpunkt vorwiegend auf Patient*innen im hohen Alter. Ziel der Studie war es, das Ansprechen auf die Lithiumaugmentation sowie das Auftreten von Nebenwirkungen bei älteren Patient*innen zu untersuchen. Weiterhin sollte mehr Kenntnis um die Neurobiologie der Lithiumaugmentation gewonnen werden.
Wer war Teil des Teams?
Studienleitung:
Dr. med. Pichit Buspavanich
Teilnehmende Wissenschaftler*innen innerhalb der MHB:
-
Prof. Dr. med. Joachim Behr
-
Prof. Dr. med. Thomas Stamm
-
Dr. med. Claudia Hindinger
Teilnehmende externe Kooperationspartner*innen:
-
Arbeitsgruppe Affektive Störungen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Charité Mitte unter der Leitung von Dr. med. Roland Ricken und Priv.-Doz. Dr. med. Mazda Adli.
-
Ausgewählte Zentren des Berliner Wissenschaftsnetz Depression (Campus Charité Mitte, Schlosspark-Klinik Berlin, Wenckebach-Klinikum Berlin, Fliedner Klinik Berlin, Oberhavelklinik Hennigsdorf)
Förderung
Das Projekt wurde intern durch die MHB. Die Studie erstreckte sich über den Zeitraum von 01.01.2017 bis 31.12.2018.