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ZAF-BB
Zentrum für Alternsforschung
Wissenschaftliche Ziele
Die Alternsforschung ist eine strategische Forschungsrichtung der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) mit dem Ziel die Prävention, Diagnose, Behandlung und Prognose alternsbedingter Krankheiten zu verbessern. In der MHB sind seit vielen Jahren zahlreiche Gruppen aktiv, die Alternsforschung auf biomedizinischer, klinischer und epidemiologischer Ebene betreiben. Diese Forschung hat eine erhebliche translationale Komponente: Die MHB möchte einen Beitrag leisten, um die mit einer im Durchschnitt immer älteren Bevölkerung verbundenen gesellschaftlichen Probleme zu lösen.
Service
- Förderung der Alternsforschung an der MHB unter Beteiligung aller naturwissenschaftlichen, psychologischen und medizinischen Einrichtungen.
- Schaffung von Synergien in Forschung und Lehre im Bereich der Alternsforschung.
- Standortübergreifende Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Initiierung, Durchführung, Auswertung und Publikation von Forschungsprojekten aus Translation, Klinik und Versorgung.
- Vergabe von Forschungsmitteln zur Unterstützung der Alternsforschung an der MHB.
- Angebote zur Erweiterung der Methodenkompetenz.
- Betreuung von Masterarbeiten und Wissenschaftspraktika im Bereich der Alternsforschung.
- Sammlung, Aufbereitung und Bekanntmachung von alternsrelevanten Stipendien, Preisen und Ausschreibungen.
- Entwicklung eines "Leuchtturmprojektes" für die Alternsforschung an der MHB.
Struktur
Das ZAF-BB als interdisziplinäres Zentrum der MHB
...versammelt seine Mitglieder im Nutzerrat;
...wird vom wissenschaftlichen Vorstand geführt und
...von der Geschäftsstelle koordiniert.
Zur strategischen Beratung wurde ein externer national und international besetzter Beirat von Alternswissenschaftler*innen ernannt.
Wissenschaftlicher Beirat des Zentrums für Alternsforschung (ZAF-BB)
Der wissenschaftliche Beirat berät das ZAF-BB bei der Planung und Konzeption von Projekten im Bereich der Alternsforschung und unterstützt das ZAF-BB bei seiner strategischen Ausrichtung vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft. Der Beirat hat sich am 2. März 2023 konstituiert und besteht aus den folgenden Mitgliedern:
Prof. Matthias Bahr - Neuruppin
Prof.in Heike Bischoff-Ferrari - Zürich
Prof. Notger Müller - Potsdam
Prof. Andreas Simm - Halle (Saale)
Prof.in Elisabeth Steinhagen-Thiessen - Berlin/Rostock
Prof.in Julia von Maltzahn - Senftenberg
Wissenschaftlicher Vorstand des Zentrums für Alternsforschung (ZAF-BB)
Der wissenschaftliche Vorstand des ZAF-BB vertritt das ZAF-BB nach außen und innerhalb der MHB, er ist für die Erstellung und Verabschiedung des Finanzplans zuständig und entscheidet über die Vergabe von Forschungsmitteln für die Alternsforschung. Am 13. März 2023 fand die erste Vorstandssitzung mit den folgenden Mitgliedern statt:
-Prodekan Wissenschaft und Forschung der FMP - Prof. Henrich-Karsten Weylandt
(Vertretung: Leiterin des Dezernates für Wissenschaft und Forschung - Frau Dr. Kathrin Reißig)
-Vertreter*in des Forschungsbereiches Nerven/Psyche – Herr Dr. Volker Dahling / Prof. Martin Heinze
-Vertreter*in des Forschungsbereiches Herz/Kreislauf - Prof. Johannes Albes
-Vertreter*in des Forschungsbereiches Entzündung/Tumorentstehung –Prof.in Barbara Seliger
-Vertreter*in aus dem Bereich Public Health/Versorgungsforschung – Frau Dr. Benigna Brandt
-Vertreter*in aus dem Bereich Public Health/Versorgungsforschung –Prof.in Christine Holmberg
-Leitung der Geschäftsstelle - Frau Dr. Claudia Diederichs
Erfahrung und soziale Freiheit
Menschen machen Erfahrungen immer in einem sozialen Rahmen. Nicht nur finden Erfahrungen meist in sozialen Beziehungen statt, sie werden auch wesentlich durch den institutionellen Kontext mitbestimmt, in dem sie gemacht werden. Damit steht die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen und sich mit anderen Menschen darüber auszutauschen, in Beziehung zu sozialer Freiheit sowie Unfreiheit. Restriktive soziale Felder machen sich etwa daran bemerkbar, dass sie den Raum möglicher Erfahrung sowie ihrer Artikulation systematisch einschränken. Umgekehrt realisiert sich soziale Freiheit in der zwanglosen Möglichkeit zu einer Vielfalt von Erfahrungen und ihrer Kommunikation. Im Feld psychiatrischer und psychotherapeutischer Praxis werden Freiheit und Unfreiheit zumeist im Kontext psychischer Krankheit und krankheitsbedingter Einschränkungen des individuellen Funktionsniveaus und Verhaltens verhandelt. Demgegenüber mahnen kritische Stimmen an, Entstehungsmomente von Freiheit oder Unfreiheit innerhalb psychiatrischer sowie gesellschaftlicher Institutionen zu verorten. Trotz weitreichender institutioneller Reformen ist eine kritische Reflexion der Zusammenhänge zwischen sozialer (Un)Freiheit und Erfahrungsräumen bisher nicht geschehen.
Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt „Erfahrung und soziale Freiheit“ erstens darauf, das Verhältnis der beiden Begriffe genauer zu bestimmen. Dafür wird ein belastbarer Theorierahmen geschaffen und ein Konzept der Wechselseitigkeit von Erfahrung und sozialer Freiheit ausgearbeitet. Zentral ist hierbei die Annahme, dass sowohl Erfahrung als auch Freiheit stets in einem sozial-historischen Kontext situiert sind, der sie erst in ihrer jeweiligen Gestalt möglich macht. Das Verhältnis der beiden Begriffe soll zweitens so ausgearbeitet werden, dass es in der Lage ist, die Spannungen und Konflikte um Erfahrung und Zwang im Feld der Psychiatrie aufzugreifen. Mit Blick auf die in den letzten Jahrzehnten wieder bedeutsam gewordenen Versuche, die Grundlagen der Psy-Disziplinen, -Praktiken und -Institutionen im Rahmen der Geisteswissenschaften auszuarbeiten, bilden vor allem antipsychiatrische und psychiatriekritische Zugänge einen zentralen Bezugspunkt des Forschungsprojekts.
Das Projekt orientiert sich grundsätzlich an sozialpsychiatrischen und dialektischen Traditionen, wie insbesondere der Kritischen Theorie, (leib)phänomenologischer Perspektiven, und der philosophischen Anthropologie als theoretischen Grundlagen.
Ansprechpartner:innen sind Almuth-Maria Schmidt, Giacomo Croci und Frank Schumann. Die Projektleitung erfolgt durch Martin Heinze (MHB) und Dirk Quadflieg (Universität Leipzig).
Rechtsextremismus und Diskriminierung in der medizinischen und psychiatrische Grundversorgung
Personen mit rechtsradikalen und rechtsextremen Orientierungen nutzen die stationären Versorgungseinrichtungen genauso wie andere Personen. Allerdings geht die Arbeit mit rechtsextremen Personen mit verschiedenen Herausforderungen einher: So können offen geäußerte Überzeugungen zu Konflikten mit Personal und anderen Patient*innen führen, besonders dann, wenn diese bereits von Diskriminierung im Zusammenhang mit rechten Orientierungen betroffen waren. Auch unabhängig davon stehen rechtsradikale Orientierungen im Widerspruch zu grundlegenden Prinzipien ärztlichen und psychotherapeutischen Arbeitens, wie etwa Gleichbehandlung unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Orientierung. Obwohl diese Konflikte Belastungen für das Personal darstellen und auch zu Spannungen in Arbeitsteams führen können, wurde den Herausforderungen im Umgang mit Rechtsextremismus an Krankenhäusern und Psychiatrien bisher jedoch nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das Forschungsprojekt drei Ziele. Erstens soll untersucht werden, wie verbreitet Konflikte im Zusammenhang mit Rechtsextremismus an Kliniken in Brandenburg sind und in welcher Form sie üblicherweise auftreten. Zweitens soll rekonstruiert werden, welche konkreten Herausforderungen sich daraus für Personal ergeben und ob bzw. welche Formen des Umgangs etabliert sind. Drittens sollen außerdem im Rahmen des Projekts Weiterbildungsangebote partizipativ entwickelt werden, die zur Professionalisierung des Umgangs beitragen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Projekt kritisch mit gängigen Zugängen zum Thema Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus in Psychiatrie und Psychotherapie.
Das Projekt wird durch die interne Forschungsförderung der MHB gefördert (2022-2024). Ansprechpartner sind Peter Brook und Frank Schumann.
Krankheitseinsicht bei Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis im Kontext innovativer psychiatrischer Versorgungsmodelle
Seit 2013 besteht gem. § 64b SGB V die Möglichkeit der Implementierung innovativer psychiatrischer Versorgungskonzepte, durch die mittels sektorenübergreifender Behandlungsansätze eine flexiblere und an den individuellen Bedarf angepasste Versorgung psychisch Erkrankter erfolgen kann. Im Rahmen von Modellprojekten nachweislich effektive und effiziente Behandlungsformen wie z.B. die stationsäquivalente Behandlung („Home-Treatment“) konnten mittlerweile auch in die Regelversorgung erfolgreich übernommen werden. Andere modellspezifische Komponenten, wie z.B. Behandlerkontinuität, settingsübergreifende Gruppenangebote oder der systemische Einbezug von Bezugspersonen, erscheinen ebenfalls vielversprechend für eine systematische Implementierung in die Regelversorgung, da sie ein effektives therapeutisches Mittel für die Entwicklung einer besseren Krankheitseinsicht bieten können. Studien zur Auswirkung dieser Aspekte auf die Krankheitseinsicht sind jedoch bisher nicht durchgeführt worden. Ebenso wenig finden sich entsprechende auf die Modellversorgung übertragbare Ergebnisse aus der Regelversorgung. Diese Lücke soll mit diesem Projekt geschlossen werden.
Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Philosophie und Psychopathologie in Wolfgang Blankenburgs Briefwechseln
Mit dem bisher uneditierten Briefwechsel von Wolfgang Blankenburg mit Personen seines anthropologisch-psychiatrischen Netzwerks steht der IAG eine wertvolle Quelle zur Verfügung, den historischen Kontext seines Werkes in Auseinandersetzung sowohl mit zeitgenössischen Entwicklungen der psychopathologischen Forschung als auch mit phänomenologisch geprägter Philosophie zu rekonstruieren. Neben der historischen Rekonstruktion und der Edition ausgewählter Briefe können an das Textkonvolut auch systematische Fragestellungen zum Verhältnis von philosophischen Konzeptionen einerseits, psychiatrischer Erfahrung andererseits angelegt werden.
Kooperationspartner ist diesem Projekt ist Ute Blankenburg. Ansprechpartner für das Projekt bei der MHB ist Giacomo Croci.
Altersabhängige Molekulare Mechanismen kardiovaskulärer Erkrankungen
Die IAG MMKE forscht zum Thema TRPM4 Kanalaktivierung im Kontext zellulärer Seneszenz in Herzmuskelzellen und zu Mechanismen der Regulation des renalen vaskulären Tonus bei Alterung.
ZAF-BB - Zentrum für Alternsforschung Brandenburg
Tel: +49 (0) 3381-218 22 10