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Institut für Biochemie
Die Biochemie untersucht die Grundlagen des Lebens auf der molekularen Ebene. Proteine sind die molekularen Bausteine der Zelle und an fast allen Lebensprozessen beteiligt. Die komplexen Prozesse der Signalwege in der Zelle zu untersuchen ist notwendig um beispielsweise Stoffwechselvorgänge bei der Ernährung oder die Wirkungsweise von Medikamenten zu verstehen.
An der Medizinischen Hochschule Brandenburg ist das Institut im Rahmen des Studiengangs Medizin verantwortlich für die Vermittlung der biochemischen Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit und ist Ansprechpartner für alle biochemischen Fragen im praxisorientierten und wissenschaftsgeleiteten Curriculum an der MHB.
Die Forschung am Institut für Biochemie widmet sich der detaillierten biochemischen und molekularbiologischen Charakterisierung von Signaltransduktionswegen, die im kardiovaskulären System und bei dessen Erkrankungen eine Rolle spielen. Darüber hinaus werden am Institut für Biochemie Signalwege untersucht, die die Entwicklung des Gehirns und des Gesichts während der Embryogenese steuern.
Das Ziel ist es die Funktion von spezifischen Proteinen im physiologischen und pathophysiologischen Kontext im molekularbiologischen Detail zu verstehen und durch die neuen Erkenntnisse auf molekularer Ebene das komplexe Zusammenspiel von verschiedenen Zellen, Geweben und Organen besser zu begreifen.
Die Motivation für unsere Forschung besteht darin, durch den Erkenntnisgewinn auf biochemischer und molekularer Ebene neue Angriffspunkte für diagnostische, präventive und therapeutische Maßnahmen zu finden. Unsere wissenschaftlichen Fragestellungen bearbeiten wir mit einem breiten Methodenspektrum, das von der klassischen Biochemie und Molekularbiologie, über Zellkultur, mikroskopische Verfahren, Histologie bis zur Mausgenetik reicht.

Wir untersuchen Signaltransduktionswege im Kontext kardiovaskulärer Erkrankungen. Ausgangspunkt sind dabei unsere grundlegenden Arbeiten zum F-BAR Protein NOSTRIN. NOSTRIN ist ein wichtiger Regulator der Stickstoffmonoxid (NO)-Produktion und der Verlust von NOSTRIN in knockout-Mäusen führt zu endothelialer Dysfunktion, Hypertension und Herzversagen. Dabei spielt NOSTRIN eine wichtige Rolle in der korrekten Positionierung des M3-Acetylcholinrezeptors. Mit diesen Arbeiten konnten wir NOSTRIN als erstem F-BAR Protein eine Funktion bei der Regulation eines G-Protein gekoppelten Rezeptors nachweisen und zum grundlegenden Verständnis der Funktion von F-BAR Proteinen beitragen (Kovacevic et al., 2012, Embo J.; Kovacevic et al., 2015, Circ. Res.).

Endothelzellen spielen eine entscheidende Rolle beim Prozess der Angiogenese zur Bildung von neuen Blutgefäßen aus bereits existierenden Gefäßen. Diese Prozesse sind zum einen in der Entwicklung von großer Bedeutung aber auch bei der Wundheilung und Angiogenese von Tumoren. Wir konnten zeigen, dass NOSTRIN an der Assemblierung eines Signalkomplexes bestehend aus dem FGF-Rezeptor 1 mit Rac1 und Sos1 beteiligt ist und dabei essentiell für die FGF-2 abhängige Aktivierung der kleinen GTPase Rac1 ist. Somit kommt NOSTRIN eine wichtige Rolle bei der Angiogenese während der Embryonalentwicklung zu (Kovacevic et al., 2012, Embo J).

Die Holoprosenzephalie (HPE) ist eine häufige Fehlbildung des Gehirns beim Menschen mit einer Prävalenz von 1:16.000 bei der Geburt und 1:250 beim Embryo. Die Ursachen der HPE können vielfältig sein und an der Entstehung des Krankheitsbilds sind sowohl Einflüsse aus der Umwelt als auch genetische Faktoren beteiligt. Wir konnten die E3-Ligase NOSIP als kritischen Modulator bei der Gehirn- und Gesichtsentwicklung identifizieren. Der Verlust von NOSIP im Mausmodell führt zur Ausbildung einer HPE in Assoziation mit weiteren Fehlbildungen des Gesichts (Hoffmeister et al., 2014, PlosOne). Weiterführende Studien in Maus und Xenopus haben gezeigt, dass NOSIP ein kritischer Faktor für die Neurogenese während der Embryonalentwicklung ist und somit ein Kandidatengen für mögliche Fehlregulationen bei der Entwicklung des menschlichen Gehirns darstellt (Hoffmeister et al., 2017, Dev Biol). Diese Untersuchungen vertiefen und erweitern wir gegenwärtig unter Anwendung von in-vivo und in-vitro Methoden z.B. Kultivierung von neuronalen Stammzellen, Massenspektrometrie, Protein-Protein Interaktionen, intrazelluläre Signalwege auf molekularer Ebene, mikroskopische Methoden.
Virtuelle Lehrformate, wie beispielsweise synchrone Lehrveranstaltungen im Videokonferenzformat, sind zunehmend Teil der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die kognitive Beteiligung von Lernenden in diesen Lehrveranstaltungen ist oft schwer einschätzbar, da aufgrund von ausgeschalteten Kameras der Teilnehmenden häufig ein visuelles Feedback für die Dozierenden fehlt.
In unserer Ausbildungsforschungsstudie untersuchen wir, welche Verhaltensweisen bei Studierenden während Lehrveranstaltungen im Videokonferenzformat durch unterschiedliche didaktische Elemente hervorgerufen werden und wie virtuelle Lehrveranstaltungen konzipiert werden können, um Studierende zu motivieren und auf die Veranstaltung zu fokussieren. Dafür erheben und analysieren wir sowohl qualitative Daten (Interviews mit Studierenden) als auch quantitative Daten (Umfragen).

Kontakt
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Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
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E-Mail: biochemie@mhb-fontane.de
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Haus 11
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14770 Brandenburg an der Havel
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