Feierliche Immatrikulation der 48 Erstsemester am 08. April 2016 in der Neuruppiner Kulturkirche
„Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch. Man gehört einem Ganzen an.“
Neuruppin, 09.04.2016
Mit 48 Studierenden ist jetzt zum Sommersemester der zweite Jahrgang des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin ins Studium an der Medizinischen Hochschule Brandenburg gestartet. Aus rund 600 eingegangenen Bewerbungen wurden zuvor 144 Studieninteressierte zu persönlichen Vorstellungsgesprächen nach Neuruppin eingeladen, 48 hiervon haben in den vergangenen Wochen ein Studienplatzangebot erhalten. Jeweils zehn von ihnen stammen aus Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, die restlichen 18 Studierenden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Aktuell studieren insgesamt 126 Studierende an der MHB, 95 davon im Brandenburger Modellstudiengang Medizin, 31 davon im Bachelorstudiengang Psychologie, der jeweils zum Wintersemester neue Studierende aufnimmt.
Im Rahmen einer feierlichen Immatrikulation wurden am Freitag, den 8. April 2016 in der Kulturkirche in Neuruppin die 48 neuen Medizinstudierenden begrüßt. Bei ihrem Einzug wurden sie von den rund 500 anwesenden Gästen mit stehenden Ovationen empfangen. „Einige Dinge machen wir traditionell, vieles machen wir aber auch innovativ. Aus diesem Grund sei es mir erlaubt, zunächst unsere neuen Studierenden zu begrüßen, und erst danach unsere geladenen Gäste und Honoratioren aus Politik und Gesellschaft“, sagte Dekan Prof. Dieter Nürnberg in seiner Begrüßung. „Vor ziemlich genau einem Jahr fand hier die erste Immatrikulationsfeier der damals frisch gegründeten MHB statt, die für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes war, krönte sie doch die Bemühungen und Anstrengungen ganz vieler Menschen und Mitstreiter, die für die Gründung dieser ersten medizinischen Universität im Flächenland Brandenburg gekämpft hatten“, blickte Nürnberg zurück. Zwar sei nach der Euphorie dieses Anfangs und Augenblicks an vielen Stellen mittlerweile Normalität und Alltag eingekehrt, doch sei das erste Gründungsjahr nicht nur ein besonders arbeitsintensives, sondern insgesamt auch ein sehr spannendes und lehrreiches gewesen: „Wir haben uns vom Säugling zum Kleinkind entwickelt, haben 28 neue Professoren berufen, zwölf weitere Berufungsverfahren laufen aktuell, wir haben offiziell die Fakultät gegründet und einen Fakultätsrat etabliert, haben viele Pläne geschmiedet und auch umgesetzt. Wir haben dazu gelernt und wir wollen uns mit anderen Universitäten vergleichen und uns den geltenden Maßstäben in Forschung und Lehre stellen“, fasste Nürnberg zusammen. „Seien Sie und bleiben Sie neugierig, leidenschaftlich und ausdauernd! Wirken Sie mit bei der Weiterentwicklung der MHB! Dies ist kein Sprint, dies ist ein Marathon!“, gab Dekan und Langstreckenläufer Nürnberg den anwesenden Gästen und insbesondere auch den neuen Studierenden als Empfehlung mit auf den Weg.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, zitierte Carsten Feller vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur in seiner anschließenden Begrüßung zunächst nicht Theodor Fontane, sondern Hermann Hesse. „Und diesen Zauber kann ich auch in Ihren Gesichtern sehen“, schloss Feller mit Blick auf die neuen Studierenden an. Er erinnerte zugleich aber auch an das von Fontane stammende Motto „Am Muthe hängt der Erfolg“ und beglückwünschte die neuen Studierenden und mutigen Bildungspioniere zu ihrem Studienplatz und zur Wahl ihrer Hochschule: „Die 2014 vom Wissenschaftsrat veröffentlichten „Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland“ decken sich in weiten Teilen mit dem hier an der MHB konzipierten Brandenburger Modellstudiengang Medizin. Und das, obwohl der Studiengang lange vor Veröffentlichung des Papiers entwickelt wurde! Mit der Wahl der MHB haben Sie sich für eine Hochschule am Puls der Zeit entschieden, die vielen staatlichen Medizinischen Fakultäten einige Schritte voraus ist“, gratulierte Feller.
Ragna Iwers, Medizinstudentin des 3. Semesters, betonte in ihrem Grußwort neben den curricularen Besonderheiten und Qualitäten des Medizinstudiums insbesondere auch die vielen Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Studierenden an der MHB: „Die Studierenden bringen sich aktiv in zahlreiche Kommissionen und Gremien wie etwa dem Fakultätsrat ein und sprechen bei der Entwicklung der Universität ein wichtiges Wort mit.“ Ihre Ausführungen beendete sie mit einem Fontane-Zitat aus dem Roman „Effie Briest“, mit dem sie ihre Erfahrungen des ersten Studienjahres zusammenfasste: „Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch. Man gehört einem Ganzen an.“
Der renommierte Germanistik- und Linguistik-Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Ernest W.B. Hess-Lüttich ging in seinem anschließenden Festvortrag zum Thema „Wenn Wissenschaft auf Alltag trifft und Arzt auf Patient. Bausteine zur Rhetorikgeschichte medizinischer Kommunikation“ unter den drei Aspekten Rhetorik, Literatur und Juristik von der Antike bis zur Gegenwart dem Arzt-/ Patienten-Gespräch nach.
Für das musikalische Rahmen- und Begleitprogramm sorgten mit Sonaten für Trompete und Piano von Jean Hubeau (1917-1992) Marius Eisert (MHB-Medizinstudent, Trompete) und Elisabeth Lawinzak (Kreismusikschule Neuruppin, Piano). Die Moderation der Immatrikulationsfeier hatte Carla Kniestedt vom RBB übernommen. Ab 18 Uhr fand im Anschluss ein offizieller Empfang mit Buffet statt, bevor ab 20 Uhr die MHB-Studentenband „Bifurcatio“ die „Schöne Immatrikulations-Party“ eröffnete. Anschließend führte DJ Dr. M (Radio1, RBB) durch den Abend.
Das Programm der Immatrikulationsfeier finden Sie noch einmal zum Nachlesen hier.