MHB plant neues Studienangebot

Neuruppin, 20. Januar 2023
Herr Prof. Simon, die Medizinische Hochschule Brandenburg plant den Aufbau eines Zahnmedizin-Studiums. Wie kam es dazu?
Vor etwa eineinhalb Jahren, als ich bei der MHB begonnen habe, kam unsere Gesundheitsministerin Frau Ursula Nonnemacher mit diesem Thema auf mich zu. In Brandenburg gibt es bislang keine Zahnmediziner-Ausbildung. Zusätzlich zu der Anfrage von außen, gab es auch den Anstoß aus der MHB selbst mit der Frage: Wohin soll sich die Hochschule perspektivisch entwickeln? Neben der gesellschaftlichen Notwendigkeit, dass wir eine solche Ausbildung im Land brauchen, passt es gut zu unserem Portfolio mit dem Medizinstudium, der Psychotherapie und der Versorgungsforschung.
Wie möchte die MHB diese Pläne umsetzen?
Wir haben einen groben Zeitplan. Unser Ziel ist es, 48 Studierende pro Jahr aufzunehmen, das erste Mal 2024. Dafür soll in diesem Sommer bereits das Auswahlverfahren beginnen, auf das wir auf unserer Homepage rechtzeitig mit allen weiteren Information zu Studium, Kosten und Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen werden. Aktuell entwickeln wir das Konzept für den Studiengang inklusive Curriculum, Prüfungs- und Lehrkraftkonzept. Unser Zulassungsantrag muss dann vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur genehmigt werden. Wir gehen davon aus, dass das etwa ein Jahr dauern kann.
Welche Herausforderungen gibt es bei dem Aufbau des neuen Studiengangs?
Als 2014 die MHB gegründet wurde, hatten wir Kliniken, aber keine Universität. Heute haben wir zwar eine Universität und drei Universitätskliniken im Verbund an vier Standorten, aber keine Zahnklinik. Diese ist jedoch Voraussetzung, um die Studierenden praktisch auszubilden, damit sie unter Anleitung Patient*innen behandeln können. Deshalb werden wir zu Beginn mit einer Interimslösung starten und dann selbst eine Zahnklinik bauen. Geprüft wird aktuell ein moderner Ausbau des alten Straßenbahndepots in Brandenburg an der Havel. Die Zeit für den Klinikbau haben wir, weil die ersten zwei Studienjahre von der theoretischen Ausbildung geprägt sind. Unser Anspruch ist es aber dennoch, dass die Studierenden, wie in unserem Medizin- und Psychotherapiestudium auch, so früh wie möglich Patient*innenenkontakt haben.
Haben Sie Reaktionen auf Ihre Pläne bekommen?
Ja, wir haben viel positives Feedback bekommen, neben Reaktionen aus der Politik und von der Zahnärztekammer auch von den niedergelassenen Zahnärzt*innen, die künftig mit uns zusammenarbeiten möchten.