Wissenschaftsrat tagte zur Gründung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
(Köln/Neuruppin, 10. April 2013) Die Zukunft der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) war am 9. April 2013 Thema des Wissenschaftsrats in Köln. Dieses Gremium berät den Bund und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Eine hochrangige Delegation der MHB-Gründungsinitiative stellte sich den Fragen des wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums in Deutschland.
Der Antrag auf staatliche Anerkennung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und auf Genehmigung des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin wurde im September 2012 im Brandenburger Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur eingereicht und vom Ministerium mit der Bitte um Konzeptprüfung an den Wissenschaftsrat weitergereicht.
Der Wissenschaftsrat hat die Begutachtung des Konzepts der MHB i. Gr. in sein Arbeitsprogramm aufgenommen und eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese traf gestern im Rahmen einer Anhörung auf Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg, der zukünftigen Hochschulleitung sowie deren Berater und den Trägern der MHB, um Details zu erörtern.
„Das war ein konstruktiver und intensiver Austausch in einem beiderseits gut vorbereiteten Termin.“, beschrieb Prof. Dr. Dieter Nürnberg, Chefarzt der Ruppiner Kliniken, die positive Atmosphäre des Treffens. Der Leiter der Hochschulabteilung ist einer der Mitbegründer der MHB-Initiative, die sich die Gründung einer privaten Hochschule in Brandenburg zum Ziel gesetzt hat. „In der Diskussion gelang es, den Gutachtern das Bild einer zukünftigen Brandenburger Hochschullandschaft zu erläutern, in der auch die Medizinerausbildung einen festen Platz haben sollte. Sozusagen als Brandenburgs Beitrag zur Ausbildung junger Ärzte in Deutschland.”
Prof. Wilfried Pommerien, Chefarzt des Städtischen Klinikums Brandenburg und Stellvertretender Leiter der Hochschulabteilung, ergänzte: „Einen besonderen Fokus legten wir auf die Darstellung, dass die Ausbildung im Brandenburger Modellstudiengang in einem Netz aus Kliniken und Praxen geplant ist und dem Leitbild der Personalen Medizin folgen wird.”
Mit dem Auftreten des Hochschulteams vor dem Wissenschaftsrat wurde die Signalwirkung des MHB-Projekts hervorgehoben. Deutschlandweit ist es mit den meisten Studiengängen nicht vergleichbar, was die Beurteilung erschwert. Prof. Dr. Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck und Pate der MHB i. Gr., betonte das rege Interesse des Wissenschaftsrats und versicherte, dass das Hochschulteam nun alle Fragen und Anregungen intensiv prüft, berät und überzeugende Lösungen erarbeiten wird. Insbesondere betrifft dies die Finanzierungsplanung, die konkrete Umsetzung des Modellstudiengangs und den Auf- und Ausbau eines Forschungsprogramms.
Dass der Wissenschaftsrat anerkennende Worte für die Arbeit der Initiatoren und Träger der MHB i. Gr. fand, freute Gabriele Wolter. Als Geschäftsführerin des Städtischen Klinikums Brandenburg an der Havel repräsentierte sie in Köln einen der beiden Träger des Projekts, die die Arbeit bislang ohne finanzielle Unterstützung des Landes geleistet haben. Sie betonte: „Wie in allen anderen Bundesländern sollte die Medizinausbildung auch zur Hochschullandschaft Brandenburgs gehören. Nicht zuletzt zeigen die mehr als 150 Bewerbungen für einen Studienplatz, wie groß das Interesse an der MHB ist und dass es sich lohnt, weiter für das Projekt zu arbeiten.”
Der Wissenschaftsrat wird voraussichtlich sein Votum im Juni 2013 dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg mitteilen. Es ist eine Grundlage für die Entscheidung der Genehmigung der MHB durch das Ministerium in Potsdam. Der Start des Modellstudiengangs Medizin an der MHB könnte dann wie geplant zum Wintersemester 2013/2014 erfolgen.