Studenten der MHB absolvieren Pflichttertial in Tansania

Neuruppin, 19. April 2022
Can Gero Leineweber und Maximilian Fichtl, Medizinstudenten der Medizinischen Hochschule Brandenburg, absolvieren in Tansania am Kilimanjaro Christian Medical Centre in Moshi ihr Pflichttertial in der Chirurgie.
„Während unseres bisherigen Studiums an der MHB waren wir stets sowohl an einer breit gefächerten, praxisorientierten medizinischen Ausbildung als auch an der Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit und dem Engagement in Themen mit hohem gesellschaftlichen Stellenwert interessiert. Unser Aufenthalt in Tansania, am Kilimanjaro Christian Medical Centre in Moshi, vereinte all diese Aspekte und Grundsätze. Für mich persönlich zählen die zwei Monate in Tansania zu einem sehr prägenden Lebensabschnitt!“, sagt Can Gero Leineweber, Medizinstudent im 13. Semester.
„Um unser medizinisches Wissen zu erweitern und uns ein breites, möglichst ganzheitliches Bild von der Gesundheitsversorgung zu machen, ist es uns persönlich wichtig, Erfahrungen auch außerhalb der uns bekannten Grenzen zu sammeln. Hierfür bot der Aufenthalt in Tansania sowohl in Bezug auf vorhandene Ressourcen als auch im Umgang mit alltäglichen klinischen Herausforderungen - wie zum Beispiel Hygiene und Krankheitsbildern fernab von denen, die in den OECD-Ländern üblich sind - hervorragende Voraussetzungen und Möglichkeiten“, ergänzt Maximilian Fichtl, ebenfalls Medizinstudent im 13. Semester.

Mit ihrem Aufenthalt in Tansania absolvierten die beiden Studenten ihr praktisches Pflichttertial in der Chirurgie. Dementsprechend waren die beiden Studierenden zunächst dem Fachbereich der Allgemeinchirurgie zugeordnet, später kam dann noch die Zentrale Notaufnahme hinzu, mit einzelnen Hospitationen in der operativen Gynäkologie und der HIV-Station. „Was wir hier an Krankheitsbildern gesehen und an Patient*innen-Geschichten gehört haben, unterscheidet sich sehr von den Erfahrungen, die im deutschen Gesundheitssystem zu machen sind: Seien es medizinische Behandlungen, welche auf alten Bräuchen und Ritualen beruhen, seien es stärkere Ausprägungen von Krankheitsbildern, da eine frühere Behandlung finanziell nicht möglich oder aus religiösen Gründen nicht gewünscht war, oder seien es Unfälle, die auf eine andere oder eine nicht vorhandene Infrastruktur oder auch auf Verletzungen zurückzuführen sind, die bei Begegnungen mit wilden Tieren, etwa Nashörnern oder Hyänen, entstanden sind“, erinnert sich Can Gero.
Die Corona-Pandemie hat auch Tansania hart getroffen. „Natürlich spielte Corona eine große Rolle im Krankenhaus. Die unter der neuen Präsidentin eingeführten Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Maske galten noch nicht lange. So musste auch im Krankenhaus erst eine Covid-Station eingerichtet werden“, sagt Maximilian. Auch wenn sich durch diese Erfahrungen der Blick auf das westliche Gesundheitssystem zwar nicht grundlegend verändert habe, so sei doch die Wertschätzung und Dankbarkeit für die gegebene gesundheitliche Infrastruktur noch einmal gestiegen. Auch seien eine sichere Gesundheitsversorgung und ein lückenloser Versicherungsschutz nicht selbstverständlich.
Beide Studierenden stehen nun kurz vor ihrem dritten Staatsexamen und freuen sich auf die anschließende Facharztweiterbildung.