Starke MHB-Präsenz auf Ultraschallkongress in Leipzig
Neuruppin, 21.10.2019
Das 43. Dreiländertreffen (DLT) der Deutschen, der Schweizerischen und der Österreichischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM, SGUM und ÖGUM) fand in diesem Jahr vom 16. bis 19. Oktober 2019 in Leipzig statt. Mit dabei waren neben Prof. Dieter Nürnberg, Seniorprofessor für Gastroenterologie und Leiter des BIKUS an der MHB, und Hendra Lo, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Point-of-Care-Ultraschall (PoCUS)-Projekt und Ärztlicher Leiter des SkillsLab an der MHB, auch die Ultraschalltutoren der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB).
Für die Sonotutoren war es bereits der zweite Kongress-Besuch in diesem Jahr, nachdem David Boten und Vroni Walther bereits am diesjährigen Euroson Kongress im spanischen Granada teilnehmen konnten. „Das Dreiländertreffen gab unseren Sonotutoren erneut die Chance, durch den Besuch zahlreicher Workshops und wissenschaftlicher Vorträge neue Einblicke in die Ultraschall-Diagnostik zu erhalten. Es hat mich schon sehr gefreut und auch ein wenig stolz gemacht, dass das Interesse unserer Studierenden am Ultraschall so groß war“, sagte Prof. Dieter Nürnberg, der gemeinsam mit Hendra Lo und insgesamt elf Tutoren des MHB-Ultraschall-SkillsLabs am Kongress teilnahm. Gemäß des diesjährigen Kongressmottos „Mit Ultraschall die Gegenwart und Zukunft gestalten“ lagen die Schwerpunkte des Kongresses im Bereich Fortbildung in Theorie und Praxis sowie im Bereich der Translation von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hinein in die praktische Anwendung.
Für den Kongress konnten namhafte nationale und internationale Redner für Vorträge und Workshops rund um die zukunftsweisenden Einsatzmöglichkeiten des Ultraschalls gewonnen werden. Dabei hatten die Anwenderseminare sowie die Refresherkurse das Ziel, aktuelles Basiswissen praxisorientiert und lebendig zu vermitteln. Aktuelle Themen wie künstliche Intelligenz, molecular imaging, therapeutische Einsatzmöglichkeiten von Kontrastmitteln und die neuesten gerätetechnischen Entwicklungen gewährten Einblicke in die Zukunft des Ultraschalls. Politische Themen wie die Auswirkungen der Ökonomisierung der Medizin wurden ebenfalls intensiv diskutiert. Live-Übertragungen unter dem Motto „Lernen vom Profi“ rundeten das abwechslungsreiche Programm ab, das auch auf die Interessen und Bedarfe von Studierenden ausgerichtet war.
„Es freut uns sehr, dass nicht zuletzt auch durch den Einsatz der ‚AG - Studierende in der DEGUM‘ die Wichtigkeit der Sonographie im Medizinstudium immer stärker anerkannt wird und dass dementsprechend in diesem Jahr auch ein zweitägiges Programm speziell für Studierende angeboten wurde“, sagte MHB-Medizinstudent und Vorstandsmitglied Gregor Barth.
Die AG Studierende in der DEGUM setzt sich gemeinsam sowohl für eine starke Ultraschall-Lehre an deutschen Universitäten als auch für eine stärkere Vernetzung aller ultraschall-interessierten Studierenden in Deutschland ein. „Diese Vernetzung stellt den ersten Schritt hin zur Sicherung eines Standards der Ultraschalllehre in deutschen Hochschulen dar. Jeder Studierende profitiert dabei von den Erfahrungen der Teams der anderen Hochschulen. Wir freuen uns darauf, mit vielen neuen Ideen und mit frischer Motivation unser Ultraschall-SkillsLab an der MHB weiterzuentwickeln“, sagte Gregor Barth.
Gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern der AG - Studierende in der DEGUM - Maria Heni von der Uniklinik Leipzig und Wiebke Paul von der Uniklinik Tübingen - organisierte Gregor Barth im Rahmen des DLTs in der Lernklinik Leipzig auch ein Hands-On-Programm für Studierende. In diesem Rahmen boten die MHB-Sonotutoren, die sogenannten „Sononauten“, zusammen mit weiteren Ultraschall-Tutoren und ärztlichen Ultraschall-Experten aus ganz Deutschland Tutorien für anderen Medizinstudierende an. Während dieser Hands-On-Sessions wurden praktische Ultraschallfertigkeiten in verschiedenen Bereichen von HNO über Notfall-Echokardiographie bis hin zur Ultraschall geleiteten Punktion trainiert.
Zusätzlich organisierte Gregor Barth im Rahmen des Studierendenprogrammes zusammen mit Florian Recker von der Uniklinik Bonn ein Sono-Battle. „Der kompetitive Kontest verfolgte dabei das Ziel, Fertigkeiten und Erfahrungen der Sono-Interpretation spielerisch auszuweiten und die anderen studentischen Ultraschall-Enthusiasten herauszufordern“, erklärte Gregor Barth.
Forschende Studierende
In der Poster Session stellten drei MHB-Studierende gemeinsam mit Prof. Dieter Nürnberg und Hendra Lo ihre Forschungsergebnisse vor. Gregor Barth hat in seiner Arbeit in Zusammenarbeit mit Sylvia Vogel, Expertin für Evaluation an der MHB, einen Fragebogen mit 17 Items entworfen und sowohl an die Fachschaften als auch Ultraschall-Initiativen der deutschen Medizinischen Fakultäten geschickt mit dem Ziel, die Nachfrage deutscher Medizinstudierender nach curricularer Ultraschalllehre zu ermitteln. „Die vorliegenden Daten zeigen, dass der Bedarf und Wunsch nach curricular integrierter Ultraschalllehre sehr hoch ist und offenbar nicht flächendeckend erfüllt wird. Seitens der Studierenden besteht ein starkes Interesse und eine hohe Bereitschaft zur Teilnahme an curricularer US-Lehre. Mit diesem Ergebnis hoffen wir, dass die Implementierung curricularer Ultraschallausbildung an deutschen Hochschulen weiter vorangetrieben werden kann“, sagte Gregor Barth.
Vroni Walther, Medizinstudentin im 6. Semester, präsentierte ein Zwischenergebnis ihrer Forschung zur Kostenanalyse der Ultraschalluntersuchung an einem Versorgungskrankenhaus. Prof. Dieter Nürnberg und Hendra Lo stellten abschließend zusammen mit David Boten, ebenfalls Medizinstudent im 6. Semester an der MHB, Ergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie zum Thema "Point of Care Ultrasound - Möglichkeiten des mobilen Ultraschalls bei Hausbesuchen in ländlichen Gebieten" vor, welche vom Land Brandenburg im Forschungsprojekt digilog und durch das Research Program GE Co. gefördert wird.
Die MHB-Sonotutoren laden zusammen mit dem BIKUS schon jetzt zum deutschlandweiten Sono-Tutoren-Treffen 2020 ein, das vom 5.-7. Juni 2020 in Warnemünde stattfinden wird. Das nächste Dreiländertreffen wird 2020 dann in Salzburg ausgerichtet.