Restaurierung des Wilhelm-Wundt-Hauses gestartet
Großbothen/Neuruppin, 27. Juni 2022
Am Samstag, den 25. Juni fand – verbunden mit einer von der MHB organisierten Tagung – in Großbothen bei Grimma die Baustellen-Eröffnung für die Restaurierung des Wilhelm-Wundt-Hauses statt. An der Tagung mit Vorträgen aus dem Bereich Geschichte der Psychologie nahmen vor allem Nachwuchswissenschaftler*innen, aber auch Studierende der MHB teil. Die zukünftige Nutzung des historischen Gebäudes ist noch offen. Finanziell unterstützt wurde die Tagung von der Lotte-Köhler-Stiftung.
„Das Wilhelm-Wundt-Haus in Großbothen bei Grimma ist das einzige erhaltene Domizil des Wissenschaftlers, der als die wichtigste Gründerpersönlichkeit der akademischen Psychologie gilt. In Großbothen schrieb Wundt sein Spätwerk und pflegte seine Freundschaft mit dem nicht nur naturwissenschaftlich, sondern auch philosophisch stark engagierten Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald“, erklärt PD Dr. Andreas Jüttemann, Organisator der Veranstaltung und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anatomie der MHB.
Das Gebäude in der Grimmaer Straße, in dem Wundt lebte (und 1920 starb) und an dem in der DDR-Zeit noch eine Widmungstafel angebracht worden war, erfuhr nach der Wende einen Besitzerwechsel. „Der neue Eigentümer ließ das historisch bedeutsame Gebäude leider verfallen. Erst dank des Einsatzes der Denkmalschützerin und Wundtforscherin Katharina Ungerer-Heuck konnte 2017 die inzwischen bereits marode gewordene Immobilie erworben und mit Hilfe öffentlich eingeworbener Mittel in Höhe von 500.000 Euro saniert und vor dem weiteren Verfall gerettet werden“, so Jüttemann weiter, der auch in dem Vorstand des eigens hierzu gegründeten Fördervereins tätig ist. Die Sanierung des Gebäudes soll im Laufe des kommenden Jahres beendet sein, die zukünftige Nutzung des Gebäudes ist dabei noch offen.
Für die Erstellung eines tragfähigen Nutzungs-Konzepts wurde unter der Schirmherrschaft der MHB bereits Anfang 2022 ein Fundraising-Programm gestartet, das sich in erste Linie an Psycholog*innen und Mediziner*innen richtete. „Ziel der Initiative ist es, eine Nutzung zu finden und zu finanzieren, die einen Bezug zur Geschichte der Psychologie herstellt. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Idee eines Stipendiatenzimmers besonders opportun erscheint. Dabei ist vor allem auch an internationale Bezüge zu denken. So könnte etwa Graduierten aus dem Wundtzentrum Brasilien, aus dem Zentrum für Psychologiegeschichte im kanadischen York oder aus China ein adäquater Forschungsaufenthalt ermöglicht werden. Mit Blick auf diese Nutzung wäre das Haus auch mit einer kleinen Bibliothek und mit einem Archiv auszustatten“, schaut Jüttemann nach vorne.
Weitere Spenden sind willkommen und können auf folgendes Konto überwiesen werden:
Medizinische Hochschule Brandenburg Spendenkonto
Sparkasse Ostprignitz-Ruppin
IBAN: DE44 1605 0202 1001 0390 80
BIC: WELADED1OPR
Verwendungszweck: Wilhelm-Wundt-Haus.
Kontakt:
PD Dr. Andreas Jüttemann
Medizinische Hochschule Brandenburg
andreas.juettemann@mhb-fontane.de