Publikationsfonds der MHB erneut mit DFG-Mitteln unterstützt
Neuruppin, 18.02.2022
Zum zweiten Mal in Folge wird der Publikationsfonds der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt. Wie die DFG kürzlich mitgeteilt hat, erhält die MHB zur Förderung von Open Access-Publikationen für die nächsten drei Jahre rund 60.000 Euro.
„Der Publikationsfonds, in den zusätzlich auch Mittel aus der Landesförderung fließen, übernimmt auf Antrag der MHB-Wissenschaftler*innen Kosten für wissenschaftliche Artikel, die in Open Access-Zeitschriften erscheinen, die also im Internet frei zugänglich und öffentlich verfügbar sind“, erklärt Andreas Winkelmann, Professor für Anatomie und Bibliotheksbeauftragter der MHB.
„Ich bin sehr glücklich, dass die DFG unsere noch sehr junge Universität und insbesondere unsere forschenden Nachwuchswissenschaftler*innen drei weitere Jahre dabei unterstützt, ihre Forschungsergebnisse und Erkenntnisse frei zugänglich zu veröffentlichen, ohne von Publikationskosten eingeschüchtert zu werden. Besonders denke ich dabei an die ersten Promovend*innen der MHB, die gleich zu Beginn ihrer Publikationskarriere den Open-Access-Modus ohne Risiko nutzen können, um ihre Dissertationen zu veröffentlichen“, ergänzt Anett Grest, Bibliotheksleiterin der MHB, die gemeinsam mit Prof. Winkelmann den Antrag bei der DFG gestellt hatte.
Veröffentlichungspraxis im Umbruch
„Die bisher übliche Veröffentlichungspraxis sieht so aus, dass Universitäten für viel Geld bei Verlagen Lizenzen erwerben müssen, um auf aktuelle Forschungsergebnisse zugreifen und wissenschaftliche Literatur lesen und herunterladen zu können. Derzeit befinden wir uns in einem großen Umbruchprozess, der vom Bezahlen für das Lesen von wissenschaftlicher Literatur weggeht und stattdessen das Veröffentlichen von Artikeln kostenpflichtig machen soll. Der Hintergrund dieses Paradigmenwechsels ist, dass wissenschaftliche Forschung in der Regel zu einem großen Teil öffentlich finanziert ist. Die Ergebnisse dieser staatlich finanzierten Forschung sollten daher auch öffentlich zugänglich sein. Wir sind sehr froh, dass uns die DFG in diesem Prozess unterstützt und auch unser zweiter Antrag erfolgreich war. Das Modell des Open Access, also des freien Zugangs zu wissenschaftlicher Literatur, ist für die MHB mit ihrem im Land weit verzweigten Netzwerk an Kooperationspartnern eindeutig das bessere Modell, da es aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Kliniken finanziell fast unmöglich wäre, für alle diese Orte eigene Lizenzen zu erwerben, mit denen alle diese Standorte Zugang zu wissenschaftlichen Fachartikeln hätten“, erklärt Prof. Winkelmann.
Ein wichtiger Punkt sei außerdem, dass bei Open-Access-Publikationen die Verwertungsrechte bei den Autor*innen verbleiben, statt dass diese ausschließlich an einen Verlag abgetreten werden. So kann eine Open-Access-Publikation von anderen einfach weiterverbreitet und nachgenutzt werden.