Neuruppin. Nachhaltig. Gestalten!

Neuruppin, 27.06.2019
Unter dem Motto „Neuruppin. Nachhaltig. Gestalten!“ fand am gestrigen Abend auf dem Schulplatz in Neuruppin ein „Abend für ein gutes Miteinander“ statt. Die Umsetzung erfolgte durch die studentische Initiative „Toleranz und Nachhaltigkeit“ der Psychologie- und Medizinstudierenden der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Kooperation mit dem ESTAruppin e.V.
„Die „Fridays for Future“ Bewegung fordert ein aktives Handeln der Regierung bezüglich des Klimawandels. Um die Energie von „Fridays for Future“ zu nutzen und um ein klares Signal an die Politik zu senden, entstand die Idee für das Projekt „Neuruppin. Nachhaltig. Gestalten!“ Ziel des Projektes war es, klimarelevante Informationen auf wissenschaftlicher und praxisorientierter Basis an Bürgerinnen und Bürger Neuruppins zu vermitteln. Darüber hinaus ging es uns darum, Denkanstöße zu geben, verschiedene Akteure zu vernetzen und einen Austausch zwischen den schon jetzt engagierten Menschen und den Menschen, die sich noch engagieren wollen, herzustellen. Folgende für uns zentrale Fragen sollten dabei angesprochen und diskutiert werden: Was können wir in Neuruppin auf politischer und individueller Ebene verändern? Wie soll Neuruppin in Zukunft aussehen? Welche nachhaltigkeitsbezogenen Initiativen gibt es schon und wie können diese weiter vernetzt und unterstützt werden?“, erklärte Sophia Heinlein, Psychologiestudentin an der MHB und eine der Organisatorinnen, die Ziele der Veranstaltung.
Das Projekt setzte sich dabei aus verschiedenen Vorträgen und Programmpunkten zusammen. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem Gesprächsforum mit Andreas Bergmann, Vertreter des Landschaftspflegeverbands, zu lokaler Landwirtschaft und Landschaftsgestaltung. Anschließend folgte ein Vortrag zum Gemüseanbau 3.0, den Till Mieke und Christian Dreyer vom Bio-Hof Land & Scheune gestaltet hatten. Darin ging es darum, wie regionales Gemüse saisonal und das ganze Jahr über angebaut werden kann.
Neben dem Ernährungssektor stellt auch die Energiewirtschaft einen wesentlichen Einflussfaktor dar, um den Klimawandel zu verlangsamen. Artur Dzasokhov, Leiter der Erzeugung der Stadtwerke Neuruppin, stellte in diesem Rahmen die lokalen Strategien der Dekarbonisierung vor. Ziel der Stadtwerke in Neuruppin sei es, die Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger deutlich zurückzufahren und Energie CO²-neutral zu erzeugen.
Zusätzlich zu diesen Informationen zu lokalen Projekten wurden auch Anreize zur eigenen Handlungsveränderung im Alltag vermittelt: ESTAruppin e.V. etwa stellte Möglichkeiten vor, Strom zu sparen. Ebenso gab es eine wissenschaftlich fundierte Posterausstellung mit Ideen zu Verhaltensänderungen im Alltag. „Der Abend bot nicht nur lebendige Wissensvermittlung, sondern regte auch spannende Gespräche, neue Kontakte und Projektideen an. Schön zu sehen war, dass neben etlichen Vertretern der Stadt und lokaler Unternehmen auch viele Studierende, ehrenamtlich Aktive und ganz neue Gesichter vorbeigeschaut haben. Motiviert hat uns vor allem, die Menge an Möglichkeiten und Veränderungen, die Neuruppin bisher schon umgesetzt hat, sowohl darzustellen als auch noch mehr zu verknüpfen. Der Fokus sollte nicht nur auf die dringend zu erreichenden Ziele gerichtet sein, sondern vor allem darauf, was sich schon verändert hat und wie leicht es sein kann, selbst etwas zu verändern. Dieses Thema ist für uns zentral, da es hier um die Zukunft unserer Generation geht – jetzt haben wir noch die Chance etwas zu tun“, fasste Heinlein zusammen.
Durch den entstandenen Austausch konnten im Rahmen des Abends auch neue Ideen für zukünftige Projekte entwickelt werden. So soll zukünftig eine Plattform zum Foodsharing aufgebaut werden. Aber auch weitere Vorträge, Möglichkeiten zu Austausch und Informationsveranstaltungen sind im Gespräch.
„Bedanken möchte ich mich abschließend für die tolle Unterstützung durch regionale Unternehmen, die wir zahlreich erhalten haben. Sehr gefreut hat uns auch die Förderung durch die Lokale Agenda 21 und durch den Förderverein der MHB. Ohne diese Unterstützung hätten wir dieses Projekt nicht umsetzen können“, sagte Heinlein.