Neuruppin erwartet Neulandbetreter
Neuruppin, 7.4.2015
Mit 48 Studierenden im Brandenburger Modellstudiengang Medizin und mit aktuell 24 Studierenden der Psychologie (B.Sc.) startet die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) ins erste Semester ihrer jungen Gründungsgeschichte. Die feierliche Erstimmatrikulation findet am 10. April 2015, ab 16 Uhr an der Kulturkirche in der Karl-Marx-Straße 88 in Neuruppin statt. Neben den Studierenden und deren Angehörige, den Kooperationspartnern aus dem Brandenburger Netz, den Gründungsbeteiligten und Freunden der Hochschule aus Wissenschaft, Gesundheit und Politik erwartet die Hochschule insgesamt rund 600 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet.
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat seinen Besuch ebenso angekündigt wie Dr. Dietlind Tiemann, OB Brandenburg an der Havel, Jens-Peter Golde, Bürgermeister Neuruppin und Landrat OPR Ralf Reinhardt. Auch werden Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, und Vertreter der Uni Potsdam, der BTU Cottbus-Senftenberg und der Universität Witten/Herdecke teilnehmen. Der mit seinem viel diskutierten Buch „Digitale Demenz“ auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gewordene Prof. Dr. Manfred Spitzer konnte mit einem Festvortrag zum Thema „Lernen mit Hirn, Herz und Hand“ gewonnen werden.
Unmittelbar im Vorfeld der Erstimmatrikulationsfeier ist vor dem Portal des Alten Gymnasiums in Neuruppin um 15.30 Uhr ein gemeinsamer Fototermin mit Ministerpräsident Woidke und den ersten Studierenden und Professoren der MHB vorgesehen. Im Anschluss an das offizielle Programm rundet dann ab etwa 18 Uhr ein Stehbankett mit Getränken und Musik die Feier ab. „Nach der staatlichen Anerkennung der MHB am 8. Juli 2014 und nach der offiziellen Gründung am 28. Oktober 2014 freuen wir uns nun, mit dem jetzt beginnenden Sommersemester den nächsten Schritt zu gehen und nach mehreren Wochen und Monaten der intensiven Planungen und Vorbereitungen mit unserer ersten Immatrikulationsfeier endlich unsere ersten Studierenden, mutigen Pioniere und neugierigen Neulandbetreter in Neuruppin zu begrüßen“, so Prof. Dr. Dieter Nürnberg, Gründungsdekan der MHB. Am 13. April 2015 beginnt dann mit den ersten Seminaren und Einführungsmodulen das Studium.
Zum Hintergrund und zum Selbstverständnis der MHB
Die gesellschaftlichen und akademischen Herausforderungen: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, einer zunehmenden Ökonomisierung, Technisierung und Anonymisierung des Gesundheitssystems und einer wachsenden Diskrepanz zwischen einer konventioneller Medizinerausbildung und neuen Anforderungen der Praxis braucht es neue und andere Ärzte und damit auch eine neue und andere Form der Ärzteausbildung. Der Ärztemangel in den ländlichen Regionen Brandenburgs stellt eine weitere Herausforderung dar. Die möglichen Folgen dieser Entwicklung: Eine hochwertige, wohnortnahe Versorgung der Patienten ist auch in Brandenburg nicht mehr überall zu gewährleisten.
Die akademische Lösung: Gründung der ersten Medizinischen Fakultät des Landes Brandenburg in der bundesweit einmaligen gemeinsamen Trägerschaft von Kommunen, Krankenhäusern und Immanuel Diakonie mit dem Ziel, eine den Anforderungen an den späteren Beruf Rechnung tragenden Ausbildung zu etablieren und mit fachlich versierten, menschlich kompetenten und gesellschaftlich engagierten Ärzten und Psychologen aktiv zur Lösung dieser Problemlagen beizutragen.
Alleinstellungsmerkmal: Die MHB sieht ihren Gründungsauftrag wie auch ihr Alleinstellungsmerkmal in einer spezifischen Antwort auf geänderte Anforderungen unserer Gesellschaft an das Gesundheitssystem im Allgemeinen und die Ausbildung zum Arzt, Psychotherapeuten, klinischen Psychologen und zu anderen Gesundheitsberufen im Speziellen.
Studiengänge: Humanmedizin (Staatsexamen); Psychologie (B.Sc.) Auswahlverfahren: Pioniergeist und Persönlichkeit statt NC
Studiengebühren: Humanmedizin: 115.000 Euro, die durch eine Kostenübernahme durch die Brandenburger Kliniken auf 35.000 Euro Selbstkostenanteil reduziert werden können; Psychologie: 24.660 Euro.
Hauptgesellschafter sind die Ruppiner Kliniken GmbH, das Städtische Klinikum Brandenburg an der Havel und die Immanuel Diakonie GmbH (mit der Immanuel Klinik Rüdersdorf und dem Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg). Die Kreissparkasse Ostprignitz und die Stadtwerke Neuruppin sind mit jeweils 11% weitere Gesellschafter.
Ziel der Brandenburger Studiengänge ist es, Ärzte und Psychologen von morgen schon heute noch besser fachlich und menschlich auf ihre spätere berufliche Praxis vorzubereiten und so in allen Bereichen der Gesundheit eine herausragende Patientenversorgung zu sichern. In Brandenburg. Und darüber hinaus.