MHB wird Mitglied im JBI-Forschungsnetzwerk
9. März 2023
Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) mit ihrem Universitätsklinikverbund, den Kliniken in Neuruppin, Brandenburg (Havel), Bernau und Rüdersdorf bei Berlin, wird Teil des weltweit bedeutenden Netzwerkes des Joanna Briggs Instituts (JBI).
Das JBI, das seinen Sitz innerhalb der Fakultät für Gesundheits- und Medizinwissenschaften der Universität Adelaide (Australien) hat, ist eine internationales, gemeinnütziges Forschungs- und Entwicklungszentrum. Es ist weltweit führend auf dem Gebiet der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung und vernetzt akademische Einrichtungen mit Krankenhäusern und Entscheider*innen aus dem Gesundheitswesen. Dafür kooperiert das JBI mit mehr als 70 Einrichtungen in 34 Ländern. „Wir freuen uns sehr, dass wir als MHB eine medizinische Partner-Hochschule in Deutschland sind, die aktiv mit dem JBI zusammenarbeitet. Ein wesentliches Ziel des JBI und des Netzwerkes ist es, auf Grundlage der gemeinsam gewonnenen Informationen den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen, Aus- und Weiterbildungen zu entwickeln und bereitzustellen, um weltweit die medizinische Versorgung zu verbessern“, sagt Prof. Hans-Uwe Simon, Präsident der MHB. Die Hochschule wird durch diese Partnerschaft künftig noch intensiver auf international anerkanntes Wissen aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Pflege zugreifen, sowie das Angebot der wissenschaftlichen Weiterbildungen erweitern können. Durch den Austausch im Netzwerk werden zudem Forschung und Praxis unterstützt.
Das neue Zentrum „Evidence Based Practice in Brandenburg (EBB) – a JBI Affiliated Group“ in Deutschland wird von Dr. Robert Prill, Wissenschaftlicher Leiter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums der MHB in Brandenburg an der Havel, aufgebaut und geleitet. Als Co-Direktor wird Prof. Dawid Pieper, Leiter des Zentrums für Versorgungsforschung Brandenburg sowie des Instituts für Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung am MHB-Campus Rüdersdorf, am Aufbau beteiligt sein.
Dr. Robert Prill leitet an der MHB auch das Erasmus+ Projekt für strategische Partnerschaften „Evidence Implementation in Clinical Practice“ (EICP). Er freut sich darüber, dass die Bewerbung um die Aufnahme in das JBI-Netzwerk, welche aus der Projektkooperation mit Hochschulen aus Kroatien, Polen und Tschechien entstand, erfolgreich war. „Damit wird die noch junge MHB mit Sicherheit stärker in der Forschungswelt wahrgenommen“, sagt er. Laut Dr. Prill hat die Medizinische Hochschule Brandenburg ab sofort zudem Zugang zu den umfangreichen JBI-Datenbanken und Softwareressourcen. Das neue JBI-Center wird sich vorrangig den Bereichen Evidenzimplementierung in der klinischen Praxis und der Evidenzsynthese von Primärstudien widmen. Zudem soll untersucht werden, wie sich die gesammelten Erfahrungen in der Umsetzung von Evidenz in die Versorgungspraxis noch weiter nutzen lassen. Die Arbeitsgruppe um Dr. Prill möchte außerdem alsbald selbst Implementierungsprojekte, aus dem genannten Erasmus+ Projekt EICP, in den begutachteten Fachzeitschriften des JBI veröffentlichen. Viele dieser Projekte werden bei der ersten brandenburgischen Konferenz zur Thematik, als Abschlussveranstaltung des „EICP“-Projektes am 12. Mai 2023 in Brandenburg an der Havel vorgestellt.
Hintergrund
JBI: Das JBI wurde 1996 als Forschungsinstitut am Royal Adelaide Hospital von Prof. Alan Pearson gegründet. Benannt wurde es nach Joanna Briggs, der ersten Oberschwester im dortigen Hospital. Seit 2010 ist das JBI an der Universität angesiedelt.