Klinikum Niederlausitz ist Akademisches Lehrkrankenhaus der MHB
Lauchhammer/Senftenberg/Neuruppin, 09.02.2017
Praktische Ausbildung der Medizinstudenten beginnt 2018 in Lauchhammer und Senftenberg
Seit Beginn des Jahres ist die Klinikum Niederlausitz GmbH offiziell als Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) in Neuruppin anerkannt. Das Klinikum Niederlausitz ist damit neben dem Elbe-Elster Klinikum (Krankenhaus Herzberg), dem Helios Klinikum Bad Saarow, der Immanuel Klinik Rüdersdorf, dem Krankenhaus Märkisch-Oderland (Strausberg), dem Kreiskrankenhaus Prignitz (Perleberg) und dem Städtischen Klinikum Dessau ein weiteres Akademisches Lehrkrankenhaus der MHB. Insgesamt sind es aktuell über 20 kooperierende Kliniken und etwa 70 Lehrpraxen, die im Brandenburger Netzwerk der MHB agieren.
Am Dienstag (07.02.) besuchte der Dekan und Geschäftsführer der MHB, Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer, gemeinsam mit Dr. med. Andrea Antolic aus dem Referat für Curriculumsentwicklung sowie Prof. Dr. Gerhard Danzer (nicht im Bild) das Klinikum Niederlausitz in Lauchhammer, um Details der künftigen Zusammenarbeit bei der praktischen Ausbildung der Medizinstudierenden zu erörtern.
Ab dem Wintersemester 2018/2019 werden die ersten Studierenden die Praxisabschnitte ihres Medizinstudiums an den beiden Klinikstandorten des Klinikums in Senftenberg und Lauchhammer absolvieren. In Gruppen von jeweils sieben bis acht Studierenden werden die angehenden Ärzte zunächst im Fachgebiet Gynäkologie, Geburtshilfe und Kinderheilkunde ihre praktische Ausbildung in Lauchhammer beginnen. Der FamilienCampus LAUSITZ in Klettwitz, als Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung des Klinikums, wird dabei auch eine zentrale Rolle spielen. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, Lehrkabinette zu nutzen, im Internat auf dem Campusgelände zu wohnen und wenn es erforderlich ist, sogar ihre Kinder in der CampusKita vor Ort betreuen zu lassen.
Das Klinikum Niederlausitz ist seit 2015 Partner der MHB, zunächst als kooperierendes Krankenhaus, jetzt als Akademisches Lehrkrankenhaus. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, frühzeitig junge Nachwuchskräfte für eine Facharztausbildung zu interessieren, an das Klinikum zu binden und damit für die Bevölkerung der Region zu gewinnen. Derzeitig werden drei Studierende durch das Klinikum Niederlausitz gefördert.
„Wir identifizieren uns mit dem Ansatz der Hochschule. Persönlichkeit und Persönlichkeitsbildung spielen eine zentrale Rolle auch in der Medizinerausbildung. Letztlich gibt eine Note auf einem Zeugnis nicht das ganze Bild der Eignung eines Bewerbers für den Beruf des Arztes wieder. Nicht nur ein Numerus clausus, der für ein Medizinstudium Voraussetzung ist, ist ausschlaggebend. Darüber hinaus zählen Kompetenzen wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Auffassungsgabe und mehr“, sagt Hendrik Karpinski, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Niederlausitz sowie Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg wirkt es umfangreich an der Lehre mit, beispielsweise durch wissenschaftliches Lehrpersonal, Vorlesungen und Forschungsprojekte und beteiligt sich mit Stipendien für Studierende auch an der Finanzierung der Studienkosten. Außerdem absolvieren die Studierenden im Klinikum ihre Praktika (Famulatur) oder Kliniktage. „Uns ist es wichtig, die Partner-Krankenhäuser eng in die Ausbildung der Studierenden miteinzubinden. So können wir die Studierenden bestmöglich auf ihre zukünftige Tätigkeit als Ärzte vorbereiten und auch die Kliniken profitieren von der Kooperation, wenn es zum Beispiel um Forschungsarbeiten oder Studien geht“, sagt Prof. Neugebauer.
Vorteile für Partner-Krankenhäuser ergeben sich durch die langfristige Bindung und Rekrutierung des ärztlichen Nachwuchses, durch die Beteiligung an Forschung und Lehre und damit durch die Anhebung der Versorgungsqualität für Patienten. Durch die Beteiligung an Forschung und Lehre und durch die Schaffung der Möglichkeit zu Promotion und Habilitation für Ärzte der kooperierenden Krankenhäuser, erfahren Krankenhäuser in Brandenburg auch einen Imagegewinn gegenüber potentiell interessierten Medizinstudenten.
Das Land Brandenburg war bislang das einzige Flächenland, das keine eigene Medizinische Fakultät hatte und in dem keine eigenständige Arztausbildung angeboten wurde. Mit der Gründung und staatlichen Anerkennung der MHB im Oktober 2014 wurde diese Lücke geschlossen. Das Studium an der MHB ist wissenschaftsbasiert und zugleich praxisnah und patientenorientiert gestaltet.
Jährlich starten 48 Medizinstudierende ihr Studium in Neuruppin, darüber hinaus auch weitere Studierende im Bachelorstudiengang „Psychologie“ und im Masterstudiengang „Klinische Psychologie und Psychotherapie“.
v.l.n.r.: Chefärztin Astrid Wollbrandt, Geschäftsführer und Chefarzt Hendrik Karpinski, Andrea Antolic, Referat Curriculumsentwicklung MHB, Prof. Edmund Neugebauer, Dekan und Geschäftsführer MHB, Oberarzt Ulrich Stopp und Simone Weber Karpinski freuen sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. (Foto: Steffen Rasche)