48 neue Medizinstudierende ins Studium gestartet
"Lerne denken mit dem Herzen, lerne fühlen mit dem Geist!"
Neuruppin, 10.04.2017
Am Freitag, den 07.04.2017 fand für 48 neue Studierende im Brandenburger Modellstudiengang Medizin die feierliche Immatrikulation in der Kulturkirche Neuruppin statt. Ministerialdirigent Carsten Feller sieht MHB insgesamt auf einem guten Weg
Mit 48 Studierenden startet jetzt zum Sommersemester bereits der dritte Jahrgang des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin ins Studium an der Medizinischen Hochschule Brandenburg. Aus rund 700 eingegangenen Bewerbungen wurden zuvor an insgesamt acht Tagen 144 Studieninteressierte zu persönlichen Vorstellungsgesprächen nach Neuruppin eingeladen, 48 hiervon haben in den vergangenen Wochen ein Studienplatzangebot erhalten.
Zehn von ihnen stammen aus Berlin, neun kommen aus Brandenburg, die 29 anderen Studierenden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. „Wir freuen uns darauf, die Studierenden des mittlerweile schon 3. Jahrganges des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin herzlich zu ihrem Studienstart an der MHB zu begrüßen und gemeinsam mit ihnen festlich zu begehen“, sagte Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Dekan der MHB, in seiner Begrüßung. Er betonte auch, dass es in dem wissenschaftsbasierten und praxisorientierten Studium nicht nur um die Ausbildung von Medizinern ginge, sondern vielmehr um die Qualifizierung von Ärzten, die angesichts der Digitalisierung und der Ökonomisierung des Gesundheitssystems zukünftig vor großen Veränderungen und Herausforderung stehen würden. „Ich möchte Sie auch einladen, sich in die weitere Entwicklung und Gestaltung des Gesundheitssystems einzubringen. Und vergessen Sie bitte auch nicht, dass der hilfsbedürftige Patient Ihre Zielgruppe ist. Ohne Patienten bräuchten wir keine Ärzte“, sagte Neugebauer.
Zur Immatrikulationsfeier eingeladen waren neben den neuen Studierenden, deren Angehörige und Freunde auch die Mitglieder der MHB, Vertreter der Hochschulkliniken, Kooperationspartner aus Medizin, Wissenschaft und Forschung sowie Repräsentanten aus Gesellschaft und Politik, Bürgerschaften und Ministerien.
In Vertretung von Ministerin Dr. Martina Münch stellte Ministerialdirigent Carsten Feller vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur in seinem anschließenden Grußwort das besondere Auswahlverfahren der MHB heraus, das auf Persönlichkeit, Individualität, Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz setzt. In einem aufwändigen Parcours vor Ort in Neuruppin mit zahlreichen Stationen und Gesprächen soll die Eignung, Motivation und Reife für den Arztberuf festgestellt werden. Ziel des Aufnahmeverfahrens sei es, "für das Studium Menschen zu gewinnen, denen Arztsein wirklich Berufung bedeuten kann und die bereit sind, sich hier im Land Brandenburg, in dieser Region zu engagieren, wo es dringend qualifizierten Nachwuchses bedarf, um die medizinische Versorgung nicht nur in den Städten, sondern auch in der Fläche sicherzustellen."
Auch lobte er das innovative Studiengangskonzept, das bundesweit Aufmerksamkeit finden würde: „Viele Punkte, die jetzt im "Masterplan Medizinstudium 2020" für die Ausbildung der nächsten Ärztegeneration beschlossen wurden, wie die Orientierung an Kompetenzen, die Verknüpfung theoretischer Grundlagen mit klinischen Inhalten, die praxisorientierte und interprofessionelle Ausbildung oder die Stärkung der Allgemeinmedizin, werden bereits heute von der MHB erfüllt. Wie man an den Ergebnissen das sogenannten Progress Tests Medizin sehen kann, an dem sich 16 Medizinische Fakultäten in Deutschland und Österreich beteiligen und bei dem die Studierenden der MHB bislang bessere Ergebnisse erzielen als der Durchschnitt, trägt das Konzept bereits erste Früchte. Ich sehe dies als einen Beleg dafür, dass die MHB in verschiedener Hinsicht auf einem guten Weg ist: Neben dem wohl durchdachten Auswahlverfahren der Studienbewerber, dem hervorragenden Studien- und Lehrkonzept überzeugen offensichtlich auch die Lehrenden der MHB“, fasste Feller zusammen.
Abschließend appellierte er an die neuen Studierenden, sich zukünftig auch für die Stärkung von Wissenschaft und Demokratie einzusetzen und Verantwortung nicht nur als zukünftige Ärzte, sondern auch als Staatsbürger zu übernehmen. Feller schloss mit dem passenden Fontane-Zitat: „Lerne denken mit dem Herzen, lerne fühlen mit dem Geist.“ (Das Grußwort von Ministerialdirigent Carsten Feller können Sie hier in voller Länge nachlesen.)
Dipl.-Med. Frank Ulrich Schulz, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, übermittelte die Grußworte der Brandenburgischen Ärzteschaft. Kim Anne Beese, Psychologiestudentin im 2. Semester, begrüßte ihre neuen Kommilitonen mit dem von ihr geschriebenen und leidenschaftlich vorgetragenen Poetry Slam "Euphorie, verlass mich nie".
Den Festvortrag mit dem Titel „400 Jahre später: Wie alles in den Wissenschaften mit Francis Bacon und René Descartes anfing und immer noch nicht zu Ende ist“ hielt Prof. Dr. phil. Dr. med. habil. Dr. h.c. Ernst Pöppel, Vorstand Humanwissenschaftliches Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Mit Kompositionen von David Popper (1843-1913), Sergei Rachmaninoff (1873-1943) und Camille Saint-Saëns sorgten Maria Josephine Bock am Violoncello und Elisabeth Lawinzak am Klavier, beide von der Kreismusikschule Neuruppin, für das musikalische Rahmen- und Begleitprogramm. Die Moderation hatte erneut die aus dem Fernsehen bekannte Carla Kniestedt übernommen. Ab 18 Uhr fand dann ein offizieller Empfang mit Buffet statt, bevor ab 20 Uhr im fließenden Übergang die „Schöne Immatrikulations-Party“ mit DJ Dr. M (Radio1, RBB) begann.