Gefäßforscher der MHB entwickeln "Sprengstoff" für Arterien
Brandenburg an der Havel, 07. Dezember 2018
Ein Team von Gefäßforschern um Ivo Buschmann, Professor für Angiologie an der MHB und Direktor der Hochschulklinik für Angiologie am Städtischen Klinikum Brandenburg, hat in der international renommierten Zeitschrift PLOS ONE eine vielbeachtete Studie publiziert. Die Ärzte und Forscher konnten hierin zeigen, dass das mit dem Sprengstoff verwandte Molekül NO (Nitric Oxide, Stickstoffmonoxid) zu einer Verbesserung der Herzdurchblutung führt, indem biologische Bypässe im Wachstum angeregt werden.
Das Forschungsteam um Prof. Ivo Buschmann, Dr. Philipp Hillmeister und Dr. Nora Gatzke konnte zeigen, dass die therapeutische Gabe des Moleküls NO einen direkten Einfluss auf biologische Bypässe hat. „Im Körper wird das Stickoxid an unterschiedlichen Stellen hergestellt. Bei einer Erkrankung der Herzkranzarterien ist die Synthese dieses Moleküls häufig gestört. Umgekehrt wachsen Arterien, die mit dieser Substanz vorbehandelt werden, rascher und können somit im Falle eines Herzinfarktes die zum Teil fatalen Schäden einer Unterversorgung abmildern. NO ist nicht nur Sprengstoff für Arterien, sondern auch diese Daten sind in der Tat Sprengstoff für zukünftige Studien, insbesondere bei der Schaufensterkrankheit und auch anderen Gefäßkrankheiten“, beschreibt Buschmann die Relevanz der Studienergebnisse.
„Bei der sogenannten Schaufensterkrankheit kommt es zu einer Einschränkung der Gehstrecke, was dazu führt, dass Patientinnen und Patienten häufiger am Schaufenster stehen bleiben müssen, um die Schmerzen zu kaschieren. Daher auch der Begriff Schaufensterkrankheit. Denkbar ist nun, dass man mittels therapeutischer Gabe von NO in Kombination mit neuen Therapieverfahren, etwa der von uns entwickelten Herzhose für das Bein, einen neuen Therapieansatz für Gefäßkrankheiten gefunden hat. Diese Effekte wollen wir in zukünftigen Studien an den Standorten der MHB und des Deutschen Angiologie Zentrums Brandenburg (www.dazb.de) weiter untersuchen. Patientinnen und Patienten, die sich hierfür interessieren, können sich u. a. auch in der Gesundheitsstudie Brandenburg (Lauflaborregister) vorstellen. Hier wird dann die Gefäßleistung auf dem Laufband untersucht und der Patientin oder dem Patienten mitgeteilt“, blickt Buschmann nach vorn.
Interessierte Patientinnen und Patienten können sich direkt bei Prof. Buschmann (unter der Telefonnummer 03381 41-1550 sowie der E-Mail-Adresse ivo.buschmann@mhb-fontane.de) melden.