Die ersten Medizinstudierenden verlassen Neuruppin. Lehrpreis Humanmedizin zum ersten Mal vergeben
Neuruppin, 11.02.2017
Am vergangenen Freitagabend (10.02.) fand in der Bilderbogenpassage über den Dächern von Neuruppin die feierliche Verabschiedung des 1. Jahrgangs der Medizinstudierenden der MHB statt. Die Studierenden verlassen nach vier Semestern Neuruppin und wechseln wie geplant im April 2017 für ihr Studium nach Brandenburg an der Havel. Auf dem Lehrplan stehen hier dann u.a. die Module „Sinnessysteme“, „Hormone, Geschlechtsorgane, Sexualität“ und „Community Medicine“. Am Campus Brandenburg an der Havel absolvieren die Studierenden im 6. Semester dann auch ihr achtwöchiges Wissenschaftspraktikum.
Prof. Dr. René Mantke, Prodekan für Forschung und Wissenschaft, bedankte sich in seiner Begrüßung nicht nur bei der Stadt Neuruppin, den Gesellschaftern, den Mitarbeitern der Ruppiner Kliniken und der MHB, ohne deren Engagement und deren Enthusiasmus der erfolgreiche Start der MHB sonst nicht möglich gewesen wäre, sondern insbesondere auch bei den Studierenden des ersten Jahrgangs: „Sie haben den Mut aufgebracht, ihr Studium an einer Universität zu beginnen, die es vorher noch nicht gab. Und Sie haben sehr konstruktiv bei der Gründung und Gestaltung der MHB mitgewirkt. Sie waren und sind tolle Botschafter für die MHB!“, rief Mantke den Studierenden zu.
Arne Krohn, stellvertretender Bürgermeister und Baudezernent der Stadt Neuruppin, stellte in seiner Begrüßung die Bedeutung heraus, welche die MHB auch für die weitere Entwicklung der Fontanestadt hat: „Die MHB ist eine tragende Säule für die Zukunft der Stadt und der Region. Schon jetzt hat sich die Stadt durch die Studierenden sicht- und spürbar verjüngt.“
„Es ist ziemlich genau zwei Jahre her, dass wir den Zulassungsbescheid von der MHB erhielten und zum Studium zugelassen wurden. Für viele von uns ist damals ein Traum in Erfüllung gegangen“, blickte Ragna Iwers, Medizinstudentin der ersten Stunde, zurück. „Wir haben uns als Studierende in den ersten vier Semestern sowohl an der MHB als auch in der Fontanestadt Neuruppin sehr wohl gefühlt. Auch wenn die meisten Kneipen immer noch um 22 Uhr schließen und Neuruppin noch nicht DIE Studentenstadt ist, die sie sicher bald sein wird, so ist uns Neuruppin doch sehr ans Herz gewachsen. Gleichzeitig freuen wir uns jetzt aber auch darauf, die neuen Lehrräume in Brandenburg an der Havel zu beziehen und mit dem Städtischen Klinikum Brandenburg ein weiteres Hochschulklinikum näher kennenzulernen“, sagte Iwers.
Darüber hinaus wurde in diesem feierlichen Rahmen auch zum ersten Mal der von Studierenden des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin ins Leben gerufene Lehrpreis Humanmedizin vergeben. „Mit dem Lehrpreis Humanmedizin wollen wir uns als Studierende bei Dozierenden der MHB für ihre herausragende Lehre, ihr außergewöhnliches Engagement und ihren besonderen Einsatz für die Belange der Studierenden bedanken“, sagte Robert Böckmann, Medizinstudent und Mitglied des Lehrpreiskomitees der MedizinStudierendenInitiative (MedSI). „Jeder Studierende hatte insgesamt drei Stimmen. In einem aufwändigen Verfahren wurden anschließend die drei Sieger ermittelt. Prof. Andreas Winkelmann hat dabei mit großem Abstand die meisten Stimmen erhalten. Er macht einfach einen super Anatomie-Unterricht, spricht außerdem fließend Latein und ist auch akrobatisch sehr begabt“, begründete Böckmann nicht ganz ohne Augenzwinkern das Votum der Studierenden.
„Ich freue mich natürlich riesig“, sagte der Neuruppiner Anatom. „Im Unterschied zu vielen meiner Kolleginnen und Kollegen aus der Klinik, die ebenfalls sehr engagiert sind und eine sehr gute Lehre anbieten, mache ich das aber hauptberuflich und kann viel Zeit auf die Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen verwenden, was ein gewisser Wettbewerbsvorteil ist“, stellte Winkelmann auch das Engagement der vielen anderen Dozierenden heraus. „Ich bin ja von der Charité an die MHB gewechselt, um genau das zu machen und meinen Fokus auf die Lehre zu setzen. Das Fach Anatomie liegt mir am Herzen und der Unterricht mit den Studierenden macht in der persönlichen Atmosphäre hier an der MHB einfach großen Spaß“, sagte Winkelmann.
Der Lehrpreis, der in seiner Gestaltung an einen Boxer-Gürtel erinnert, ist als eine Art Wanderpokal gedacht und wird in Zukunft regelmäßig vergeben werden. Platz zwei belegte Prof. Dr. Stefan Koch, Professor für Pathologie, den dritten Platz belegte Dr. Kathleen Zocher, Dozentin für Biochemie.