Peer Assisted Learning (PAL)
Unterrichten mit Hand, Herz und Hirn
Im Rahmen des Peer Assisted Learnings und als qualitätssichernde Maßnahme ist zu jedem Tutorium ein Manual erstellt worden, mit dem sich die/der neue Tutor/-in auf das Tutorium vorbereitet. Zusätzlich erfolgt eine inhaltliche ärztliche Schulung. Meistens wird der jeweils untere Jahrgang von der/dem neuen Tutor/-in unterrichtet.
Das erste Tutorium hält dabei die/der „ältere“ Tutor/-in und die/der „jüngere“ schaut zu. Das 2. Tutorium hält die/der „Jüngere“ und die/der „Ältere“ macht eine Peer Observation. Die anderen Tutorien zu diesem Thema werden alleine absolviert. Zusätzlich gibt es angekündigte Supervisionen durch die Ärztliche Leitung des Skills Labs. Abschließend wird das Manual überarbeitet und regelmäßig der Hinweise aus den Evaluationen angepasst.
Aufgrund des erarbeiteten Standards lässt sich im Tutorium ein „roter Faden“ der praktischen Basisfertigkeit vermitteln. Auf detailreiche und den Zeitrahmen sprengende Schilderungen von Sonderfällen wird in den ersten Semestern eher verzichtet.
Neben dem eigentlichen Inhalt zum Beispiel „Untersuchung der unteren Extremität“, werden in jedem Tutorium unterschwellig Basisfertigkeiten = Soft Skills vermittelt, die sich nicht/schwierig separat erlernen lassen, zum Profil eines guten Arztes aber dazugehören und wichtig sind für die Ausprägung der beruflichen Handlungskompetenzen.
Die Studierenden evaluieren papierbasiert am Ende der Tutoriumszeit das entsprechende Tutorium. Das Skills Lab-Team erhält in der veranstaltungsfreien Zeit eine zeitnahe Rückmeldung um für den nächste Jahrgang das Tutorien den Wünschen oder anderen Gegebenheiten anzupassen.
Bereits ab dem ersten Semester werden die Studierenden in Kleingruppen von maximal acht Personen von praktisch tätigen Ärzt*innen in der klinischen Untersuchung des modulspezifischen Organs/Organsystems unterrichtet. Diese praktischen Untersuchungskurse heißen "Übung zu Diagnostik und Therapie" kurz: ÜDT.
Im Semester finden wöchentlich sechs curriculare Übungen in den POL Gruppen zu einem Thema statt. Die ÜDTs zu denen 2 Wochen später Tutorien angeboten werden, sind als Tandem-ÜDTs (tÜDT) geplant. Das Know-How der Ärzt*innen wird mit dem der didaktisch ausgebildeten Tutor*innen kombiniert. Jeweils zwei POL-Gruppen werden für eine tutor*innenbegleitete Tandem- Übung zusammengelegt. Die Übungsleitung übernemmen dabei die Ärzt*innen. In Anlehnung an Peyton-4-Step-Approach (*Krautter et al., 2011) führen die Tutor*innen an Proband*innen die Untersuchung in Originalgeschwindigkeit vor. Anschließend erläutert die Ärzt*in die medizinischen Hintergründe der Untersuchung und kommentiert die einzelnen Untersuchungsschritte. In getrennten Gruppen von je acht Studierenden werden die vermittelten Fertigkeiten geübt, wobei die supervidierenden Tutor*innen und die Ärzt*innen die Studierenden beim gegenseitigen Üben unterstützen, Fragen beantworten und beratend zur Seite stehen. Der Mehrwert der Anwesenheit von Tutor*innen steigt mit der Komplexität und Umfang der Veranstaltung.
Die Tutor*innen, die tÜDTs begleitet haben, geben dann auch die entsprechenden Tutorien. Die Tutor*innen können so bereits in den Übungen sehen, an welchen Stellen die Studierenden Schwierigkeiten mit der Untersuchung haben, um so gezielt in den Tutorien Schwerpunkte zu setzen. Schlussendlich erhöht sich somit auch die Qualität der Tutorien.
Auf Grundlage des Peer-Teaching Konzepts bietet ein Team aus Tutor*innen während des Semesters modulbegleitende Tutorien an.
Die Tutorien haben als Ziel, das in den ärztlichen Übungen (ÜDT und tÜDT) erlangte Wissen unter Aufsicht erneut zu üben. In der Anfangsphase ist es sinnvoll unter Anleitung zu Üben. Studierende dürfen Fehler machen, diese haben im Skills Lab keine Nachteile für eine Patient*in. Damit sich die Fehler nicht als Standard in den Untersuchungsablauf einschleichen, erhalten die Studierenden von den Tutor*innen leistungsorientiertes Feedback. Fehler können so minimiert werden. Die Studierenden erarbeiten sich systematisch den geforderten Mindeststandard und bekommen Sicherheit in den praktischen Fertigkeiten. Entsprechend der geforderten Semesterziele wird zusätzlich der Transfer von theoretischem zu praktischem Wissen verbessert und gefestigt. So können die Studierenden medizinische Inhalte und praktische Fertigkeiten weiter verinnerlichen, Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten bekommen und sich in verschiedenen Fachrichtungen weiter üben.
Zwei Wochen nach einer ÜDT werden die modulbegleitenden Tutorien für alle Studierenden des jeweiligen Semesters angeboten. Unabhängig vom Inhalt werden alle Tutorien in Kleingruppen abgehalten. Damit wird sichergestellt, dass seitens der Teilnehmenden keine Fragen offenbleiben. Die Kursstärke ist themenbezogen unterschiedlich und variiert zwischen je 6-10 Studierende mit 1 oder auch 2 Tutor*innen.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl pro Tutorium ist eine Buchung über das Lernmanagementsystem Moodle nötig.
Zu jedem Tutorium gibt es eine in Moodle eine Kurzbeschreibung und eine Semesterempfehlung. Diese Empfehlung orientiert sich an den Inhalten des Brandenburger Modellstudienganges Medizin.
Die Tutor*innen planen die Termine selbstständig. Die Online-Schaltung wird in Moodle und über die Semesterverteiler angekündigt. Daher ist es ratsam, sich regelmäßig bei Moodle einzuloggen und sich die E-Mails anzusehen.