We Care For Cancer Care
Eine Krebserkrankung stellt sowohl auf Bundesebene als auch im Land Brandenburg eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungsform dar. Einerseits seien hierbei die Belastungen für das Gesundheitssystem genannt. Andererseits ist eine Krebsdiagnose für die betroffenen Personen und deren Umfeld eine Zäsur des Lebens, die es zu bewerkstelligen gilt. Eine rigorose Umstrukturierung des bekannten Lebens ist die Folge. Gängige Strukturen und Routinen, die das Leben bis zur Diagnose auszeichneten, weichen in der Regel einer intensiven Therapie und Rehabilitation. Die daraus resultierende unweigerliche Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit führt zu enormen psychischen Belastungen.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Gesundheitsversorgung weiter gedacht wird und neben medizinischer auch pflegerische, psychische und vor allem soziale Aspekte mitberücksichtigt. An dieser Schnittstelle möchte das Projekt We Care For Cancer Care ansetzen.
Das Projekt, welches am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie (ISE) der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane angesiedelt ist, widmet sich somit der Aufgabe, die Erfahrungen von Menschen, die direkt oder indirekt von Krebs betroffen sind, für die Gestaltung der Gesundheitsversorgung nutzbar zu machen und damit gleichzeitig wissenschaftlichen Forschungsergebnissen mehr Versorgungsrelevanz zu verleihen.
Ausgehend vom ISE werden in einem ersten Schritt ab 2024 thematische Workshops initiiert. Auf Grundlage von Forschungsergebnissen des ISE beziehungsweise Daten des Projekts „krankheitserfahrungen.de“ sollen die erarbeiteten Fallvignetten innerhalb des Workshops vorgestellt und reflektiert werden. Die daraus resultierenden konkreten praxisorientierten Handlungsempfehlungen könnten perspektivisch einen wichtigen Beitrag hin zu einem ganzheitlichen Versorgungs- /Therapieansatz leisten.
Für die einzelnen Workshops werden je nach Thema unterschiedliche Akteure aus der Selbsthilfe sowie aus verschiedenen Verbänden eingeladen. Hierbei ist es wichtig, Akteure aus verschiedenen Bereichen zu akquirieren. Neben einem thematischen Bezug der Akteure, spielen unter anderem auch Kenntnisse aus den Bereichen der regionalen rechtlichen, politischen, infrastrukturellen oder kulturellen Bedingungen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Gestaltung des Workshops. Durch den genannten Einbezug unterschiedlicher Perspektiven soll vor allem die Machbarkeit der resultierenden Handlungsempfehlungen gesichert werden.
We Care For Cancer Care ist somit als Transferprojekt zu sehen, welches die Ziele verfolgt, die Lebens- und Versorgungswirklichkeiten von Menschen mit Krebserfahrungen aktiv in die Forschungstätigkeiten des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie zu integrieren und einen Wissenstransfer vom Institut in das Gesundheitswesen zu implementieren.
Das Projekt wird durch die Krebsallianz unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie unter: