Simulationspersonen-Programm
Lernen durch Handeln und Erfahrung
Werde Teil unserer Simulationen!
Die Medizinische Hochschule Brandenburg sucht stets engagierte Menschen, die unsere Medizin-, Zahnmedizin und Psychologie-Studierenden bei realistischen Trainings unterstützen möchten.
Als Simulationsperson an der MHB gestalten Sie unter Anleitung gemeinsam mit unseren Studierenden realistische Szenarien, die die angehenden Mediziner:innen und Psychotherapeut:innen auf ihr zukünftiges Berufsleben vorbereiten. Sie helfen dabei, dass die Studierenden frühzeitig den korrekten Umgang mit Anamnese und Untersuchung erlernen. Für die Studierenden ist dabei unter anderem wichtig zu erlernen, wie sie Gespräche mit Patient:innen strukturieren sollten, wie sie fachliche Kompetenz und Empathie vermitteln, aber auch zu erfahren, wie Patient:innen auf sie reagieren.
Markus Ammon
Tel: +49 3391 3914351
Mail: markus.ammon@mhb-fontane.de
Wir suchen Sie, wenn Sie
Freude an der Kommunikation und am Rollenspiel haben
zuverlässig und bereit sind, sich selbst zu reflektieren
flexibel sind und tagsüber Zeit haben
Wir bieten
eine sinnvolle Tätigkeit mit direktem Einfluss auf die medizinische Ausbildung
eine faire Aufwandsentschädigung
ein tolles Team und die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen
FAQ
Um als Simulationsperson tätig zu sein, sind einige Grundvoraussetzungen erforderlich: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und sollten über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten verfügen, sehr gute Deutschkenntnisse besitzen, flexibel und zuverlässig sein. Zudem sollten Sie Freude an der Arbeit mit Studierenden haben, Interesse am Schauspiel mitbringen und idealerweise bereits erste Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben. Eine schauspielerische Ausbildung oder medizinisches Vorwissen sind nicht nötig.
Zeitliche Flexibilität ist wichtig, da der Unterricht mit den Studierenden an verschiedenen Wochentagen und zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet, zumeist tagsüber. Für eine reibungslose Planung ist es ideal, wenn Sie flexibel einsetzbar sind. Sollten Sie an bestimmten Tagen nicht verfügbar sein, stellt das kein Problem dar. Allerdings ist die Tätigkeit als Simulationsperson ungeeignet, wenn Sie nur sehr eingeschränkte Verfügbarkeiten haben, wie beispielsweise erst ab 16 Uhr oder nur bis 14 Uhr. Um die Planung zu erleichtern, bemühen wir uns, Sie frühzeitig zu kontaktieren, jedoch kann es auch zu kurzfristigen Einsätzen kommen, falls ein anderer Teilnehmer kurzfristig absagt.
Die Einsätze finden auf den Campus-Standorten in Neuruppin und Brandenburg an der Havel statt.
Simulationspersonen an der MHB müssen aus rechtlichen Gründen mindestens 18 Jahre alt sein. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze.
Nein, eine professionelle Schauspielausbildung ist nicht erforderlich. Simulationspersonen kommen aus allen möglichen Berufsgruppen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie Spaß am Schauspiel und den Mut haben, vor einer Gruppe zu sprechen.
Nein, die meisten Rollen erfordern keine körperlichen Untersuchungen. Sie können jede Rolle auch ablehnen. Bevor wir Sie einsetzen, klären wir, ob Sie grundsätzlich mit körperlichen Untersuchungen einverstanden sind. Es gibt selbstverständlich keine Rollen, in denen Ihnen Blut abgenommen wird oder Ähnliches.
Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ihrem Rollenprofil (Alter, Geschlecht) und Ihrer zeitlichen Verfügbarkeit. Es kann Monate geben, in denen Sie keinen Einsatz haben, und andere Monate, in denen Sie mehrfach für mehrere Stunden im Einsatz sind. Besonders in den Prüfungsphasen von Februar bis März und Juli bis August kann es vorkommen, dass Sie an mehreren Tagen hintereinander eingesetzt werden.
Wenn Sie sich bewerben möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an markus.ammon@mhb-fontane.de. Auch Fragen können Sie an Markus Ammon richten.
Nach Eingang Ihrer Bewerbung setzen wir Sie auf unsere Warteliste. Zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst, führen wir Auswahlverfahren (Castings) durch. Wir laden diejenigen Bewerber:innen ein, deren Profil (Geschlecht, Alter) zu den aktuellen Rollenanforderungen passt. Bei gegenseitigem Interesse werden die Bewerber als Simulationspersonen geschult und anschließend eingesetzt.
Beim Casting erhalten wir einen ersten Eindruck von Ihnen, und Sie lernen die Grundzüge des Simulationspersonen-Programms kennen. Es werden kleine Improvisationsübungen durchgeführt und Sie bekommen erste Einblicke ins Feedbackgeben. Nach dem Casting folgt ein obligatorisches Feedbacktraining, das Voraussetzung für den Einsatz in der Lehre ist. Anschließend können beide Seiten entscheiden, ob eine Zusammenarbeit in Frage kommt.
Der Einsatz als Simulationsperson wird mit 16 Euro pro Stunde vergütet. Als Übungsleiterpauschale ist diese in der Regel steuer- und sozialversicherungsfrei. Zusätzlich gibt es einen Fahrtkostentagessatz.
Interview: Krank nach Drehbuch
Das Simulationspersonenprogramm ist ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Ausbildung an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Es bietet den Studierenden die Möglichkeit, in realitätsnahen Szenarien ihre kommunikativen Fähigkeiten zu verfeinern und ihr Selbstbewusstsein im Umgang mit Patient:innen zu stärken. Eine dieser Simulationspersonen ist Thomas Pleier aus Ziesar (Potsdam-Mittelmark). Über seine Erfahrung als Schauspielpatient spricht der 55-Jährige im Interview.
Ausführlichere Informationen
Herr Pleier, was hat Sie dazu bewogen, sich an der MHB als Simulationsperson in der Ausbildung von Mediziner:innen einzubringen?
Thomas Pleier: Im Jahr 2012 hatte ich meine erste Krebserkrankung. Mir wurde im Uniklinikum Brandenburg sozusagen das Leben gerettet. Nachdem ich dann wieder einigermaßen auf den Beinen war, hatte ich immer den Gedanken, dass ich etwas zurückgeben sollte. Da stieß ich 2017 auf einen Artikel, in dem die MHB sich vorgestellt und um Simulationspersonen geworben hat. Ich wusste sofort, dass ich da reagieren muss und habe mich beworben.
Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle als „Patient“ vorbereitet? Gab es eine spezielle Schulung oder Ausbildung?
Bevor man seine erste Rolle als Simulationsperson spielt, wird man sehr gut vorbereitet. Es gibt verschiedene Schulungen für jede einzelne Rolle und auch Feedbackschulungen. Natürlich bleibt es nicht aus, dass man zu Hause seine Rollen lernt und eventuell auch schon mal in Gedanken durchspielt. Ich spreche da aber nur für mich. Wie andere Simulationspersonen das machen, kann ich nicht sagen. Für mich gilt: Ich möchte jede Rolle so authentisch wie möglich spielen. Auf jeden Fall kann ich eins sagen: Wenn der Übungsleiter sagt, dass man die Rolle gut spielt, dann kann man sich darauf verlassen und mit einem ruhigen Gewissen in TRIK-Seminare, in denen es um Teamarbeit, Reflektion, Interaktion und Kommunikation geht, oder in die mündlich-praktischen Prüfungen der Studierenden gehen.
Welche verschiedenen Patientenrollen haben Sie schon verkörpert und welche fanden Sie besonders herausfordernd?
Ich persönlich habe, glaube, schon zirka 90 Prozent aller Rollen gespielt und kann sagen, jede für sich ist einzigartig und interessant. Es gibt verschiedene Schwerpunkte, in denen die Studierenden unterrichtet werden und für jedes Themenfeld ist die jeweilige Rolle zugeschnitten. Das reicht von einem grippalen Infekt über die Auswirkungen starken Rauchens bis hin zu Erektionsstörungen. Ja, auch solche Themen werden ausgebildet. Man muss keine Scheu haben, eventuell mal eine etwas peinlichere Rolle zu spielen. Denn jeder einzelne Student legt eine gewisse Professionalität an den Tag. Es gibt aber Rollen, die mir aber besonders liegen. Das sind beispielsweise die Rollen als Alkoholiker oder als Starkraucher. Da ich aber weder Raucher bin, noch Alkohol trinke, sind für mich gerade diese Rollen sehr interessant und eine besondere Herausforderung.
Wie würden Sie die Interaktion mit den Medizinstudierenden beschreiben?
Jeder einzelne Student ist mit Herz, Leib und Seele dabei. Ich finde es in meiner Situation besonders, dass gestandene Ärzte mit mir in Seminaren und Prüfungen zusammengearbeitet haben. Das erfüllt mich ehrlich gesagt auch etwas mit Stolz. Der Umgang mit uns Simulationspatienten ist immer höflich. Über die Semester gesehen spricht man ja auch außerhalb des Unterrichts miteinander, sodass ab und zu sehr nette Gespräche gibt. Besonders erfreulich ist es für mich, wenn ich die Studierenden über die Semester begleite und sehe, welche Fortschritte sie machen. Ich persönlich wurde schon des Öfteren um meine Meinung gebeten, wie ich finde, wie sich die Studierenden über die Zeit entwickelt haben.
Hat die Tätigkeit als Simulationsperson Ihre eigene Wahrnehmung von der medizinischen Ausbildung oder Situation der Ärzte verändert?
Da ich vor zwei Jahren leider meine zweite Krebserkrankung erfahren musste, kann ich sagen, dass ich nun alles aus einer etwas anderen Sicht sehe. Ich sehe jetzt, wie die jungen Ärzte auf ihren Beruf vorbereitet werden und kann sagen: gut gemacht! Die jungen Ärztinnen und Ärzte lernen es, mit Patienten angemessen zu reden, Anamnesen zu machen - sozusagen auf Fehlersuche zu gehen. Besonders beeindruckt es mich, wenn die Studierenden lernen, eine schlechte Nachricht zu überbringen, da ich das bedauerlicherweise selbst schon des Öfteren erfahren musste.