SGB-REHA
SGB-REHA: Sektorenübergreifende gerontopsychiatrische Behandlung und Rehabilitation in Pflegeheimen
Was erforschen wir?
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Besonders nach Krankenhausaufenthalten steigt das Risiko für ältere Menschen, dauerhaft im Pflegeheim zu verbleiben. Im Projekt SGB-REHA wird ein sektorenübergreifendes, multiprofessionelles Rehabilitationskonzept für Menschen in der stationären Altenhilfe regional flächendeckend implementiert und evaluiert.
Ausgangspunkt ist ein Best Practice Model der therapeutischen Pflege mit rehabilitativen Anteilen (Haus Ruhrgarten, Mühlheim), das in einer Vorstudie qualitativ untersucht wurde. Kernelemente des Konzepts sind u. a. die individuelle Planung und Überprüfung von Rehabilitationsmaßnahmen, das therapeutische Handeln der Pflegekräfte, Schulungen für Mitarbeitende sowie ein erweitertes Therapieangebot. Grundlage ist das interdisziplinäre Handeln von Pflege, Medizin, Pharmakologie, Therapien und Sozialpädagogik. Diese Maßnahmen sollen Alltagsfertigkeiten, kognitive Leistungsfähigkeit sowie die Lebensqualität der Pflegebedürftigen stärken oder sogar eine Rückkehr in die eigene Häuslichkeit ermöglicht werden. Weitere Ziele sind die Verringerung des Einsatzes von Arzneimitteln, der Anzahl erneut erforderlicher Krankenhausaufenthalte und der Behandlungskosten, sowie einer verbesserten Lebensqualität für Angehörige und Arbeitszufriedenheit für Mitarbeitende.
In einer randomisierten, kontrollierten Studie im Stepped-Wedge-Design soll die stufenweise Einführung der neuen Versorgungsform in zwölf Pflegeeinrichtungen im ländlichen und urbanen Raum bei Pflegebedürftigen über 65 Jahren überprüft werden. Neben den quantitativen Erhebungen zur Wirksamkeit erfolgen zudem eine gesundheitsökonomische Auswertung. Das Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie ist für die qualitative Bewertung der Wirksamkeit aus Betroffenenperspektive und des Interventionsprozesses mittels Interviews und Beobachtungen verantwortlich.
Förderer: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
Laufzeit: 2022-2026
Konsortialteam: AOK Rheinland / Hamburg (Konsortialführung), Deutsche Akademie für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V., Evangelische Altenhilfe Mülheim gGmbH, Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Universität Potsdam
Ansprechpartnerinnen: Anke Desch und Jasmin Brockmann