Digitale Navigator*innen zur Akzeptanz- und Kompetenzentwicklung mit Mental Health Apps (DigiNavi)
Projektbeschreibung
DigiNavi ist ein Projekt am Zentrum für Versorgungsforschung an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB; Laufzeit: 07/2024 - 07/2025). DigiNavi steht für “Digitale Navigator*innen zur Akzeptanz- und Kompetenzentwicklung mit Mental Health Apps”. In der DigiNavi-Studie werden digitale Navigator*innen erstmals in der psychiatrischen und hausärztlichen Versorgung in Deutschland pilotiert und evaluiert. Die DigiNavi-Studie wird durch Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gefördert und wird in Kooperation mit der Harvard Medical School (Boston, USA), der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig) sowie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durchgeführt. DigiNavi ist außerdem Teil einer Arbeitsgruppe an der MHB, die sich mit Fragen der Digitalisierung der psychiatrischen Versorgung befasst (IAG Mental Health Policy & Digitisation).
Ziel der Studie ist es, digitale Navigator*innen auszubilden und im Rahmen einer Pilotierung in der ambulanten psychiatrischen und hausärztlichen Versorgung zu testen. Zunächst wird in einem partizipativen Prozess das englischsprachige Trainingsmanual (Harvard Digital Navigator Training) für digitale Navigator*innen für den Gebrauch im deutschen Versorgungssystem angepasst. Dabei bilden die Rückmeldungen und Bedürfnisse von Patient*innen und Behandler*innen die Grundlage für die Entwicklung eines deutschsprachigen Manuals. Anschließend werden die digitalen Navigator*innen durch das Studienteam ausgebildet und in hausärztlichen bzw. psychiatrischen Teams eingesetzt. Um die digitalen Navigator*innen in ihrer Arbeit zu unterstützen, wird eine Website (DiGAnavigator.de) entwickelt, welche die DiGAs und weitere Mental Health Apps verständlich aufbereitet und katalogisiert.
Im Rahmen der Begleitforschung werden Studienteilnehmer*innen bezüglich ihrer Erwartungen, Meinungen, wahrgenommener Effekte und Nutzungshürden beim Einsatz von digitalen Navigator*innen befragt. Außerdem wird untersucht, ob sich der Einsatz von digitalen Navigator*innen auf den psychischen Gesundheitszustand sowie die Digital- und Technikkompetenz/digitale Gesundheitskompetenz der Teilnehmer*innen auswirkt. Zu den Studienteilnehmer*innen gehören sowohl Patient*innen, Behandler*innen als auch digitale Navigator*innen selbst. Einem Mixed Methods Ansatz folgend werden qualitative und quantitative Methoden während der Datenerhebung an den beteiligten Studienzentren kombiniert.
Durch die Ergebnisse werden Einblicke in die Chancen, Hürden und Einstellungen der Nutzenden zu den digitalen Navigator*innen erwartet. Faktoren für eine erfolgreiche Implementierung in Deutschland können aus der Pilotphase abgeleitet werden. Damit kann die Studie dazu beitragen, die Behandlung von unterversorgten Patientengruppen zu verbessern, die Nutzung von DiGAs niedrigschwelliger zu gestalten und die (digitale) Gesundheitskompetenz der Patient*innen, Behandler*innen und Navigator*innen zu stärken.
Die Studie ist beim Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) registriert. Weitere Details zum Studiendesign sind der Homepage des DRKS zu entnehmen.
Aktuelle Informationen hier: https://www.diginavi.de/