Universität Breslau und MHB bündeln Expertise in der ACL-Rehabilitation

Brandenburg an der Havel, 7. Februar 2024

Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) kooperiert in einem Forschungsprojekt mit der Medizinischen Universität Breslau, um die Forschung im Bereich der Kreuzbandrekonstruktion voranzutreiben. Zur Intensivierung der Zusammenarbeit konnte nun ein bilaterales Kooperationsprojekt eingeworben werden. Dr. Robert Prill, Forschungsleiter am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums der MHB in Brandenburg an der Havel (Leiter: Prof. Dr. Roland Becker), freut sich nicht nur über die bevorstehende Zusammenarbeit, sondern auch darüber, dass diese wichtige Kooperation vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird.

Geleitet wird das Projekt von Dr. Robert Prill und von Dr. Aleksandra Królikowska, Prof. UMW, vom Fachbereich Gesundheitswissenschaften. Das Projekt trägt den Titel „Advancements in back to sport decision making“. Ziel der Forschenden ist es, neue Kriterien zu entwickeln, die für Sportler:innen effektiv und sicher sind, um wieder in Training und Wettbewerb einsteigen zu können.

              Dr. Robert Prill

Das vordere Kreuzband, Anterior Cruciate Ligament (ACL), ist ein Band im Kniegelenk, das für die Stabilisierung des Knies verantwortlich ist. ACL-Verletzungen sind bei jungen, körperlich aktiven Personen häufig. Die Standardbehandlung ist die arthroskopische Rekonstruktion, also eine Operation, bei der das gerissene Kreuzband durch ein Transplantat ersetzt wird. In den ersten zwei Jahren nach der Rekonstruktion ist das Risiko einer erneuten ACL-Verletzung im anderen Bein genauso hoch wie das Risiko einer erneuten Verletzung des ACL-Transplantats.

Die Forschenden schätzen es daher als wichtig ein, die Faktoren zu identifizieren und zu modifizieren, die sekundäre Verletzungen verursachen können. Eine zu frühe Rückkehr zum Sport und funktionelle Defizite werden als einige der Hauptursachen angesehen. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Methoden zur Beurteilung der funktionellen Fähigkeiten von Patienten nach ACL-Rekonstruktion untersucht. Dazu gehören klinische Tests, koordinative Tests und Messungen der Muskelkraft.

Dieses Jahr konnte Dr. Robert Prill das Erasmus+ Projekt „Evidence Implementation in Clinical Practice“ abschließen, an dem eine andere polnische Universität beteiligt war. Umso erfreulicher ist es im Kontext der Internationalisierungsbestrebungen der MHB, dass hier die nächste projektbezogene und geförderte Kooperation beginnt.