Feierstunde
Psychologiestudierende der MHB festlich in Neuruppin verabschiedet
Neuruppin, 11. November 2024
In der Neuruppiner Kulturkirche sind am 19. Oktober Psychologiestudierende feierlich verabschiedet worden – darunter 40, die ihren Bachelor-Abschluss erlangen und 15, die ihren Masterstudiengang „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ erfolgreich abgeschlossen haben.
MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon blickte in seiner Rede zurück auf den Beginn dieses Studiengangs. „Ihr Studium fiel mit der Corona-Pandemie und der Umstellung auf Online-Lehre in eine sehr schwierige Zeit. Auch wenn wir uns vonseiten der MHB nach Kräften bemüht haben, ist es uns nicht immer gelungen, Ihnen ein reibungsloses Studium zu ermöglichen. Gründe dafür waren erkrankte Dozierende und Mitarbeitende, ausgefallene oder zu einem ungünstigen Zeitpunkt nachgeholte Lehrveranstaltungen, Stundenpläne oder Prüfungsergebnisse, die mitunter länger auf sich warten ließen. Auch wenn wir uns in organisatorischer und personeller Hinsicht in den vergangenen Semestern weiter verstärkt haben, wollen wir hier zukünftig noch besser werden. Doch Sie haben auch diese Hindernisse gemeistert und so ganz nebenbei Soft Skills entwickelt, die Sie später in Ihrem Leben sicher noch häufiger benötigen werden“, sagte er. Master-Student Theo Strittmatter erinnerte in seinem Beitrag auch an die Online- und Hybrid-Lehre, aber auch an ganz persönliche Begegnungen, die sein Studium und ihn geprägt haben – zum Beispiel mit Prof. Bettina Doering, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. „Frau Doering hat mein Semester sehr geprägt, indem Sie uns die Grundlagen psychischer Störungen bei Kindern und Erwachsenen vermittelte. Durch den großen praxisnahen Anteil nahm sie uns einiges an Angst gegenüber dem Kliniktag. Ferner hat sie mir persönlich gezeigt, dass Verhaltenstherapie doch deutlich moderner gedacht werden kann, als ich es aus der Einführungsvorlesung kannte“, sagte er.
Prof. Simon betonte, dass das Studium an der MHB für viele wie eine Abenteuerreise gewesen ist, die oft nicht einfach gewesen sei, „aber gerade diese Herausforderungen haben Sie zu der Person gemacht, die Sie heute sind.“ Herausfordernde Zeiten würden auch Mut erfordern. „Der Schriftsteller und Philosoph Ralph Waldo Emerson sagte einmal: ,Der Mut ist die erste der menschlichen Eigenschaften, weil sie diejenige ist, die alle anderen sichert.‘ Sie haben Mut gezeigt, indem sie sich auf diese akademische Reise an der MHB eingelassen haben und hier in die Tiefen der menschlichen Psyche und des menschlichen Verhaltens eingetaucht sind“, so Simon.
Die Studienzeit sei geprägt gewesen von intensiven Auseinandersetzungen mit der Theorie und, als besonderes Merkmal der MHB, auch der Praxis der Psychologie, so Prof. Simon. Die Studierenden hätten gelernt, dass es nicht nur um das Verstehen von Theorien geht, sondern auch darum, wie dieses Wissen anzuwenden ist, um Menschen die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen. „Das ist eine Verantwortung, die nicht leicht zu tragen ist, aber sie ist auch eine der lohnendsten Aufgaben, die man sich vorstellen kann", sagte der MHB-Präsident. Und weiter: „Mit Ihrem heutigen Abschluss haben Sie einen wichtigen Meilenstein in Ihrem Leben erreicht, auf den Sie zurecht stolz sein können. Sicher wird es auf Ihrem weiteren Lebensweg immer wieder Hürden zu überwinden geben. Nutzen Sie die Erfahrung Ihrer bisherigen Leistungen als Mittel, um diese Hürden zu überwinden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Sie an der MHB bestens auf die vor Ihnen liegende Zeit vorbereitet haben.“
Philip Kühntop, Bachelor-Absolvent, bedankte sich unter anderem bei den höheren Semestern für deren Unterstützung, auch bei Theo Strittmatter: „Wie du selbst weißt, kennen wir uns schon aus diversen Lehrveranstaltungen, bei denen du Mitstudent, Tutor, Schauspielpatient oder sogar Dozent warst. Ich möchte mich für die Unterstützung bedanken, für die Tipps und Tricks, die Warnungen und die Ratschläge, die mich vor so manchen Fehlern bewahrt haben“, sagte er. Die älteren Studierenden hätten ihre Erfahrungen geteilt und dadurch ganz praktisch gezeigt, was der Zusammenhalt zwischen zukünftigen Kolleg:innen bewirken kann. „Wir sind eine kleine Hochschule und da fällt Zusammenhalt schwer ins Gewicht“, sagte er. Die Studierenden bedankten sich in ihrer Rede unter anderem noch bei Prof. Kerstin Jost (Akademische Mitarbeiterin in der Allgemeinen Psychologie, Dozentin), Prof. Bertram Opitz (Professor für Allgemeine Psychologie), Cornelia Gammelin (Studierendenservice), Bettina Zweck (Prüfungsanglegenheiten), Maren Schlimm (Studiengangsorganisation), Prof. Dirk Lubbe (Professor für Psychologische Methodenlehre), Dr. Nadine Wedderhoff (Akademische Mitarbeiterin) und Prof. Johannes Lindenmeyer (Spiritus rector und Professor für Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Rehabilitationspsychologie).
Prof. Opitz zeichnete anschließend die besten Bachelorarbeiten aus. Nina Elßner (Thema: Erinnerungskonformität und Persönlichkeit), Sophie Muriel Walter (Genesung des „Selbst“ bei Schizophrenie – Eine interpretative phänomenologische Analyse) und Daniel Krüger (Der Einfluss des Testing-Effekts auf den Erwerb von aktivem und passivem Vokabular in einer Fremdsprache) erhielten verbunden mit Auszeichnung jeweils 100 Euro, die vom Förderverein übernommen wurden. Auch die Jahrgangsbesten wurden geehrt – mit je 250 Euro von der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin. Die Auszeichnung erhielten Lisa Reich (Bachelor-Kohorte SoSe21, Abschluss im März 2024), Josephine Senft (Bachelor-Kohorte WiSe21, Abschluss September 2024) und Nele Pauline Hassel (Master-Kohorte WiSe22, Abschluss September 2024). Der Engagementpreis, dotiert mit 500 Euro ebenfalls von der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, ging an Absolventin Ruth Rehfeld, die unter anderem als stellvertretende Vorsitzende im AStA aktiv ist.
Die Abschlussfeier wurde moderiert von Tina Knop. Für den musikalischen Rahmen sorgten Sebastian Ripl & Band.