Versorgung
Neurologie am UKB stärkt Versorgungsspektrum in der Region
Brandenburg an der Havel, 02. Dezember 2024
Das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel (UKB) hat eine wichtige Erweiterung seines medizinischen Leistungsspektrums erfolgreich abgeschlossen: Die Neurologie ist nun vollständig in Betrieb und bietet den Menschen umfassende Behandlungsmöglichkeiten für alle neurologischen Erkrankungen. Mit diesem Schritt komplettiert das Universitätsklinikum eine jahrelange Entwicklungsphase und erfüllt den neuen Versorgungsauftrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung.
„Es ist uns gelungen, sowohl ein hochmotiviertes Team von Fachärzten, Therapeuten und Pflegekräften zusammenzustellen, als auch eine moderne, perfekt auf die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten abgestimmte Infrastruktur aufzubauen,“ sagt Gabriele Wolter, Geschäftsführerin des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel und ergänzt: „Unser Ziel ist es, den Patienten die bestmögliche neurologische Versorgung auf höchstem Niveau zu bieten.“
Fachärztliche Doppelspitze bringt jahrzehntelange Expertise
Das Team der Neurologie wird von zwei renommierten Chefärzten geleitet: PD Dr. med. Alexander Kunz (im Bild links) und PD Dr. med. Lars Neeb, die beide langjährige klinische Erfahrung mitbringen. Dr. Kunz, der bereits seit Juni im Universitätsklinikum tätig ist, gilt als Experte in der Behandlung von Schlaganfällen. „Die frühzeitige und gezielte Behandlung von Schlaganfällen ist lebensrettend“, betont Dr. Kunz. „Dank verschiedener moderner Therapieverfahren beim Schlaganfall können wir zudem viele Patienten vor schweren Behinderungen bewahren. Ich bin stolz, meine Erfahrung aus Berlin hier in Brandenburg einzubringen, um den Aufbau dieser wichtigen Abteilung zu unterstützen.“
PD Dr. Lars Neeb, der seit August zusammen mit Dr. Kunz die Klinik im kollegialen Chefarztsystem leitet, ist ein ausgewiesener Spezialist in der Behandlung von Kopfschmerzen wie Migräne und Präsident der deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. „Die Eröffnung der Neurologie und der Aufbau von Hochschulambulanzen zur spezialisierten ambulanten Versorgung von Patienten mit unter anderem Migräne, Epilepsie, Multiple Sklerose und neuromuskulären Erkrankungen sind für mich eine Herzensangelegenheit. Hier in Brandenburg können wir unser Wissen und unsere Expertise direkt in die Patientenversorgung einbringen und innovative Behandlungsansätze etablieren“, so Neeb. Der Aufbau von Strukturen, die Forschung und Lehre an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) verbinden, ist für ihn ein weiterer wesentlicher Faktor.
Spezialbereich Neuroradiologie
Das Universitätsklinikum erweitert sein radiologisches Leistungsspektrum um den spezialisierten Bereich der interventionellen Neuroradiologie unter der Leitung von Dr. med. Hashim Jafarov. Die Neuroradiologie befasst sich insbesondere mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, des Rückenmarks und der Kopf-Hals-Region und leistet bei Schlaganfällen einen wichtigen Beitrag zur Diagnostik und Therapie.
„Mit der interventionellen Thrombektomie entfernen wir Blutgerinnsel aus verschlossenen Hirnarterien, was Patienten mit schweren Schlaganfällen eine deutlich bessere Genesungschance bietet,“ erklärt Dr. Jafarov. Dieses Verfahren gilt als moderner Behandlungsstandard, bei dem das Gerinnsel mit einem Katheter direkt aus der Hirnschlagader entfernt wird.
Verbesserte Versorgung für die Region
Das Universitätsklinikum hat durch den Aufbau der Neurologie nun alle personellen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen, um nun auch selbst eine deutlich verbesserte Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems bieten zu können. Die neue neurologische Abteilung umfasst 16 Betten, einschließlich einer speziellen Schlaganfalleinheit („Stroke Unit“) für die Schlaganfallversorgung. Das Team der Klinik für Neurologie gewährleistet die Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen rund um die Uhr, um eine schnelle und effektive Behandlung sicherstellen zu können.
Die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen des Uniklinikums sorgt zudem dafür, dass Patienten bei komplexen Krankheitsbildern optimal betreut werden. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit können wir eine ganzheitliche, umfassende Betreuung gewährleisten und unseren Patienten den besten Behandlungserfolg ermöglichen. Aufgrund des umfangreichen Notfallversorgungsauftrags sieht sich das Universitätsklinikum einer stetig steigenden Anzahl neurologischer Patienten gegenüber.
Durch die Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Gefäßchirurgie an einem Standort, kann eine hochqualitative Versorgung von Patienten mit neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen sichergestellt werden.
Weiterführende Informationen finden auf www.uk-brandenburg.de [uk-brandenburg.de] und im aktuellen Klinikjournal: www.uk-brandenburg.de/klinikjournale [uk-brandenburg.de]
Hintergrund:
Nach Herzinfarkt und Tumorerkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache, wobei 80 Prozent der Fälle durch Blutgerinnsel verursacht werden. Das Motto „Time is Brain“ verdeutlicht die Bedeutung eines schnellen Eingreifens bei einem Schlaganfall. Jede Minute, die das Gehirn ohne ausreichende Blutversorgung bleibt, sterben Millionen von Nervenzellen ab. Ein rasches Handeln ist entscheidend, um bleibende Schäden zu minimieren und die Chancen auf eine vollständige Genesung zu erhöhen.