Festakt
MHB verabschiedet Medizinstudierende und feiert zehnjähriges Bestehen
Brandenburg an der Havel, 13. Juli 2024
Mit einem feierlichen Festakt im Paulikloster in Brandenburg an der Havel hat die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) am Sonnabend, 13. Juli, fast 50 Absolvent:innen des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin verabschiedet. Die jungen Mediziner:innen aus der vierten Kohorte starten nun in ihren beruflichen Alltag und tragen zur Bekämpfung des Ärzt:innenmangels im Land Brandenburg bei. An dem Festakt nahmen mehr als 300 Gäste teil, darunter Barbara Richstein, Vizepräsidentin des Landtags Brandenburg, Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow und Steffen Scheller, Oberbürgermeister in Brandenburg an der Havel.
Bestens vorbereitet für den Arztberuf
MHB-Präsident Prof. Hans-Uwe Simon betonte in seiner Rede, dass die Absolvent:innen mit dem Brandenburgischen Modellstudiengang Medizin bestens für ihren Beruf vorbereitet sind: „Nun kommt es darauf, dass Sie Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen und im beruflichen Alltag stets das Beste für das Wohl der Patient:innen geben. Denken Sie immer daran, dass Patient:innen immer im Mittelpunkt jeglichen Handelns stehen“, sagte Prof. Simon. Er würdigte auch den Einsatz der Studierenden in der MHB und für die MHB: „Ohne Ihren wirklich unermüdlichen Einsatz in Gremien, Ausschüssen, Projekt- und Arbeitsgruppen, studentischen Initiativen, ohne Ihre konstruktiven Rückmeldungen und vor allem auch: ohne Ihre engagierte, leidenschaftliche, tatkräftige Mitwirkung unter anderem bei der Umgestaltung der dezentralen Lehre, dem Aufbau der MedSi und des AStA, dem Aufbau des SkillsLab oder dem Start des Brandenburgischen Modellstudiengangs Zahnmedizin – um nur einige Beispiele zu nennen - stünden wir lange nicht da, wo wir heute stehen.“ Gemeinsam mit den Kliniken leisten die jungen Mediziner:innen nun einen wichtigen Beitrag zur Behebung des bestehenden Ärzt:innenmangels, zur bestmöglichen Patient:innenversorgung im Land Brandenburg und darüber hinaus. „Das ist nicht nur für unsere junge Universität und unsere kooperierenden Kliniken, sondern auch für das gesamte Land Brandenburg ein schöner Erfolg“, so Simon.
Zu den ersten Gratulant:innen zählte Barbara Richstein, Vize-Präsidenten des Landtags Brandenburg. Sie erinnerte in ihrer Rede daran, dass das Medizin-Studium nicht nur eines der schwierigsten ist, sondern in diesem Fall die Studierenden auch mit den Belastungen der Covid19-Pandemie konfrontiert waren. Der Großteil der Studierenden hatte zum Sommersemester 2018 begonnen. Die Landtagsabgeordnete dankte den jungen Absolvent:innen, denn durch sie wird jetzt die medizinische Versorgung, vor allem im Land Brandenburg, gestärkt und verbessert. Sie dankte ihnen ebenfalls dafür, dass sie sich für ein Studium an der MHB entschieden haben, mit den Universitätsklinik-Standorten in Brandenburg an der Havel, Neuruppin, Bernau und Rüdersdorf. „Das war und ist auch gut so. Denn kleinere Studienorte ermöglichen viel mehr Konzentration auf das Wesentliche. Die Menschen hier schätzen die MHB, sie leben mit den Studierenden und sind stolz auf sie“, sagte Barbara Richstein. Sie betonte, dass die Landespolitik die MHB von Beginn an in ihrem Werden und Wachsen gefördert und unterstützt hat. „Und wir werden das auch weiterhin tun“, so die Landtagsabgeordnete.
MHB zählt bald 1000 Studierende
Die Verabschiedung der Absolvent:innen war zugleich der Auftakt für das Jubiläumsfest der Hochschule. Denn diese wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. 2014 ist die MHB mit 86 Studierenden gestartet, noch in diesem Jahr werden 1000 Studierende an der MHB immatrikuliert sein. Prof. Simon dankte allen Gründungspersönlichkeiten, Unterstützer:innen und Mitarbeitenden, die zum Erfolg der MHB beigetragen haben. „,Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“, zitiert Prof. Simon ein afrikanisches Sprichwort: „Und was für ein Kind gilt, gilt auch für eine Universität. Übertragen auf die MHB lässt sich sagen. „Es braucht ein Dorf. Und es braucht ein Land, um eine Medizinische Universität zu gründen und erfolgreich zu etablieren“, sagt er weiter. „Es freut uns sehr und wir sind auch ein wenig stolz, dass sich die MHB in den vergangenen 10 Jahren prächtig entwickelt hat. Wir bilden tolle Ärztinnen und Ärzte aus, haben leistungsfähige Forschungsstrukturen entwickelt und generieren anwendungsbereites Wissen, welches zurück in die Gesellschaft wirkt“, so Prof. Simon. Mit ihrem problemlösungsorientierten Ansatz möchte die MHB nicht nur Probleme benennen, sondern Teil der Lösung sein. „Als Universität haben und übernehmen wir Verantwortung, regional vor Ort, aber auch mit Blick auf das Land.“
Die MHB als Innovationsstandort
Prof. Stefanie Oess, Prodekanin für Studium und Lehre, erinnerte an die Gründung der MHB aus einem bürgerschaftlichen Engagement heraus und vor dem Hintergrund des Mangels an Mediziner:innen. „Die Absichten, die Vision, die mit der Gründung der MHB verbunden sind, kommen ganz deutlich in der Gründungsurkunde zum Ausdruck“, sagte sie. Dieses Dokument betont die regionale Verwurzelung im Land Brandenburg und formuliert zugleich ein globales, internationales und universelles Lehr- und Forschungsinteresse. Gleichzeitig sind Lehre und Forschung gleichberechtigt genannt und die besondere Bedeutung der universitären Ausbildung wird durch den Gründungsauftrag betont. Um dem ganzheitlichen Anspruch - nicht nur die physischen, sondern auch die seelischen, sozialen und geistigen Aspekte von Krankheit und Gesundheit zu erkennen, zu fördern und wenn nötig zu behandeln – gerecht zu werden, wurde der Brandenburgische Modellstudiengang Medizin (BMM) entwickelt. Durch ihre modernen und praxisnahen Formate wird die MHB laut Prof. Oess in der deutschen Hochschullandschaft als Innovationsstandort gesehen.
Fotos: Andreas Kunow