Chronologie
MHB gleich doppelt im neuen Jahrbuch Ostprignitz-Ruppin vertreten
Neuruppin, 13. Dezember 2024
Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat in dieser Woche sein neues Jahrbuch veröffentlicht. Die Ausgabe 2024/2025 ist eine Besondere, weil sie sich zum einen dem 30-jährigen Bestehen des Landkreises widmet, der im Dezember 1993 gebildet wurde. Zu dieser Geschichte des Landkreises gehört aber auch die Gründung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane vor zehn Jahren am 28. Oktober 2014. Deren Aufbau ist in dem Jahrbuch ein Kapitel gewidmet. Ebenso hat MHB-Medizinhistoriker Prof. Andreas Jüttemann einen Beitrag über das einstige Malaria-Erholungsheim der baptistischen Kamerunmission in Neuruppin verfasst, das im Jahr 1912 eröffnet wurde.
Landrat Ralf Reinhardt dankte bei der Buchvorstellung allen Autor*innen, die die Kapitel über spannende Persönlichkeiten und wichtige Ereignisse verfasst haben. Er ist sich sicher, dass das Jahrbuch seine Leser*innen und auch die kommenden Generationen erfreuen wird. „Jede Zeile ist ein Stück OPR“, sagte er. Markus Rück, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin und Stiftungsvorstand der Stiftung für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin, die das Jahrbuch mitfinanziert hat, sagte, dass der Inhalt nicht mit Geld aufzuwiegen sei und die Sparkasse dem Projekt auch weiterhin zur Seite stehen wird. In dem Buch versammeln sich auf 288 Seiten insgesamt 39 Textbeiträge, die eigens für diese Publikation erstellt wurden. Bei diesen handelt es sich laut Lektor Dr. Peter Böthig um Themen, die vielleicht einmal in der Zeitung oder im Rundfunk aufgetaucht, dann aber für immer verschwunden sind. Mit den Jahrbüchern wachse ein lebendiges Archiv, das auch verdeutliche, warum es lebenswert ist, in Ostprignitz-Ruppin zu leben. Das Jahrbuch trägt laut Landrat Reinhart auch dazu bei, Selbstbewusstsein und eine Identifikation mit seiner Heimat Ostprignitz-Ruppin zu schaffen.
Zu den eher noch unbekannten Episoden aus dem Ruppiner Land zählt der spannende Beitrag von Prof. Jüttemann über das Malaria-Erholungsheim in Neuruppin. Für dieses wurde im September 1911 der Grundstein gelegt. Das Haus an der Alt Ruppiner Allee sollte zum als Ort der Regeneration für baptistische Missionare dienen, die ab 1891 Missionen im zum deutschen Kolonialreich gehörenden Kamerun aufbauten, betreuten und sich nicht selten mit Malaria oder anderen Krankheiten infizierten. Zum anderen mussten deren Kinder für die Zeit der Abwesenheit der Väter und Mütter untergebracht und betreut werden. Die gesamte Geschichte gibt es mit Fotos, Zeichnungen und Karten ab Seite 107.
Ab Seite 163 dreht sich alles um den Aufbau der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), die 2024 ihr zehnjähriges Bestehen feierte. Die MHB-Gründung im Oktober 2014 war das Ergebnis eines Prozesses, der bereits einige Jahre vorher begann und seinen Ursprung im Mangel an Ärzt*innen im Land Brandenburg hatte, der noch heute spürbar ist. Denn bis zur Gründung der MHB gab es keine Mediziner*innen-Ausbildung im Land Brandenburg. Unter anderem Horst-Michael Arndt, seinerzeit Geschäftsführer der Ruppiner Kliniken (heute Universitätsklinik Ruppin-Brandenburg) erinnert sich in dem Beitrag daran, welche Steine damals alles ins Rollen gebracht werden mussten, um die MHB aufzubauen. Gründungsdekan Prof. Dieter Nürnberg beschreibt noch einmal, welche Hürden bis zur Gründung der MHB genommen werden mussten. Mehr als ein Dutzend Seiten füllt die Historie der MHB.
Das Jahrbuch ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch in der MHB-Bibliothek ausgeliehen werden.
„Ostprignitz-Ruppin – Jahrbuch 2024/25 – Menschen – Bilder – Geschichten“ (288 Seiten, erschienen im Bäßler-Verlag, ISBN 978-3-910447-48-6) kostet 14,90 Euro.