Von Studierenden für Studierende
MHB-First Aid: Erste Hilfe für den perfekten Start ins Medizinstudium
Neuruppin, 01. November 2024
Das Medizinstudium an der MHB stellt hohe Anforderungen, doch mit der richtigen Vorbereitung sind die größten Herausforderungen auch erfolgreich zu meistern. Simon Stiehl und Madeleine Hoffmann studieren selbst Medizin an der MHB. Sie haben ein innovatives Tutorium namens First Aid ins Leben gerufen, das neuen Studierenden genau dabei Unterstützung bietet. Im Interview erklären sie, wie dieses einzigartige Konzept dabei hilft, Lernstrategien zu optimieren, Zeitmanagement zu verbessern und sich in der neuen Umgebung schnell wohlzufühlen, um das Beste aus Zeit an der Medizinischen Hochschule Brandenburg herauszuholen.
Madeleine und Simon, wie war eigentlich eure Erstiwoche zum Start ins Studium?
Madeleine: Der Studienbeginn und die Erstiwoche waren für uns beide als damalige Erstis sehr aufregend und spannend, mit vielen neuen Menschen und Eindrücken. Uns geht es wohl beiden genau gleich: Was ein MHB-Studierender wohl nie vergisst, ist der Trubel und die vielen Aktionen in der Erstiwoche, wie zum Beispiel die traditionelle Stadtrallye am Ruppiner See und in der Altstadt als auch die Semesterauftakt-Party am Freitag sowie die POL-Einführung und das Willkommensgrillen.
Simon: Mittlerweile sind auch noch neue Traditionen wie ein Flunkyball-Turnier und das Pub-Quiz dazu gekommen. Richtig eingestimmt auf das Studium wird man an der MHB durch die familiäre, freundliche und vertraute sowie sehr persönliche Atmosphäre. In dieser Zeit hatte man parallel auch noch seinen Umzug oder den Einbau der WG-Küche zu stemmen. Erst durch die Kommiliton:innen aus den höheren Semestern, sei es Medizin oder Psychologie, sind wir richtig in Neuruppin und an der MHB angekommen.“
Aus welchem Grund hast du First Aid entwickelt?
Simon: Die ersten Ideen für ein Tutorium zum Thema Lernkonzepte und Lernstrategien hatte ich 2021 – noch in Hochzeiten der Corona-Pandemie. Damals hatte ich das erste Semester Humanmedizin hinter mich gebracht. Im Zuge des 1. Semesters sowie der Abschlussprüfungen habe ich mich vermehrt mit meiner eigenen Lernstrategie und der persönlichen Struktur beim Lernen auseinandergesetzt. Für mich war es zu Beginn eine Umstellung, mich an das individuelle Lehr-Lernformat anzupassen, vor allem, da ich durch meinen vorherigen dualen Bildungsweg ein andersartiges Lernen gewohnt war. Die MHB vertritt mit ihrem facettenreichen Curriculum ein ganzheitliches, praktisch-orientiertes Lernen und Verstehen. Letztlich fehlte mir persönlich ein Medium, über das man sich über diverse Lern-Lehrstrategien, Konzepte und Ansätze gemeinsam austauschen konnte. Im Frühjahr 2021 habe ich mich mit meiner Gründungskollegin und Kommilitonin Josephine Steinborn zu den Konzeptideen ausgetauscht – hierdurch ist das Format „First Aid – Erstes Semester“ sinngemäß „Erste Hilfe in Bezug auf Lehr- und Lernformate an der MHB“ entstanden, das bis heute Bestand hat. Ab dem Wintersemester 23/24 wurde das Team sowie das Konzept tatkräftig durch die neue Kollegin Madeleine Hoffmann aus dem 7. Fachsemester bereichert und unterstützt. Madeleine brachte viele weitere Ideen und neue Ansätze ein. Nach wie vor sucht das jetzige Tutoren-Team nach weiterer studentischer Unterstützung aus Medizin sowie neuerdings auch Zahnmedizin, um sein dynamisches Lehr-Lern-Konzept stetig zu erweitern.
Wie tiefgehend werden dabei die MHB-Lehrformate erläutert?
Simon: Grundsätzlich haben wir uns das primäre Ziel gesetzt, einen möglichst umfassenden Überblick und ein breites Spektrum an möglichen Lernansätzen in dem Tutorium zu geben. Dabei werden verschiedene Methoden des Lernens, wie zum Beispiel der Pomodoro-Lernmethodik, dem Anki®- Karteikartensystem und Ansätze des effizienten Zeitmanagements für das anstehende Semester vorgestellt. Der Vortrag versucht darüber hinaus, Studierende mit ihrem jeweiligen Lerntypus abzuholen bzw. bei Bedarf in Einzelcoachings weitere Beratung zum Lernfortschritt über das Semester anzubieten. Es geht nicht darum, Lernansätze bis in das letzte Detail zu erörtern, sondern eher darum, den neuen Studierenden eine nachhaltige Orientierung näherzubringen, welche Optionen und Möglichkeiten man a.) im individuellen Lernprozess hat und b.) welche Möglichkeiten und Optionen es an der MHB gibt, sich einen möglichst umfangreichen Wissenserwerb, nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Persönlichkeitsentwicklung aufzubauen.
Madeleine: Überblick – es dient vor allem dazu, den Erstis den Studienbeginn zu erleichtern und Möglichkeiten des Lernens von fachbezogenen Inhalten im Studium, speziell an der MHB, zu vermitteln. Der Start in einer neuen Stadt, einem ungewohnten Umfeld sowie ein neues herausforderndes Studium können für viele überfordernd sein. First Aid soll die Angst, die Sorgen sowie erste Startschwierigkeiten nehmen und die Erstis auf die richtige Bahn bringen. Auch wir mussten damals die gleiche Situation und die ersten Hürden durchlaufen, jetzt wollen wir etwas zurückgeben, da wir selbst wissen, wie hilfreich es ist, Tipps und Tricks sowie Erfahrungswerte von Studierenden aus höheren Semestern zu bekommen.“
Werden auch Tipps zur Zeitplanung und Stressbewältigung gegeben?
Madeleine: Ja, Zeitmanagement und Stressbewältigung sind wichtige Themen, die jeden früher oder später im Studium betreffen. Es ist wichtig, sich Pausen beim Lernen zu gönnen und einen Ausgleich neben dem Lernen und dem Studienalltag zu finden. Im ersten Semester hat man sich oft etwas selbst übernommen und zu sehr gestresst mit dem Lernpensum. Durch ein effizientes Zeitmanagement habe ich meinen Lernplan samt Pufferzeiten zum Ausgleich besser strukturiert und organisiert, sodass ich letztlich zufriedener mit meinem gesamten Lernplan wurde. Hierdurch konnte ich genauer festlegen, welche Inhalte ich bis zu welchem Zeitraum verinnerlicht haben möchte. Vor allem Freizeitaktivitäten und das Privatleben sollten im Kontext von Stressbewältigung definitiv nicht zu kurz kommen. Dies kann sehr motivierend und erfrischend beim Lernen wirken, wenn man sich selbst dann mit schönen Dingen und Aktivitäten umgibt und belohnen kann. Es macht den Kopf frei für Neues.
Welches sind deine fünf wichtigsten First Aids zum Start ins Studium?
Simon: Als Take-Home-Message sind uns beiden folgende TOP 5 wichtig im First Aid-Tutroium, dementsprechend wollen wir diese Frage kurz und knapp beantworten:
- Reflektieren und sich selbst hinterfragen, ist meine Lernstrategie sinnvoll und effektiv?
- Jeder hat sein eigenes Lerntempo!
- Strukturiere dich und deinen Lern- und Wochenplan effizient. Was ist das Thema der Woche?
- Schaffe dir einen Ausgleich und Pausen, um deine Batterie wieder aufzuladen.
- Sei achtsam und pass auf dich und deine Gesundheit auf!
Fazit - Was sind abschließend eure nächsten Schritte oder Pläne für das Tutorium?
Madeleine: Wir freuen uns sehr darüber, dass First Aid mittlerweile ein integraler und wichtiger Bestandteil der Einführungsphase der neuen Studierenden im ersten Semester Humanmedizin geworden ist und jedes neue Semester eine sehr gute Response erhält. Im Sommersemester 2024 konnten wir mit unserem Konzept die fachliche Leitung des neuen Modellstudiengangs Zahnmedizin BMZ überzeugen, unser Tutorium offiziell in das Curriculum aufzunehmen. Über dieses erreichte Ziel und das entgegengebrachte Vertrauen seitens des MHB-Curriculums haben wir uns sehr gefreut. Eine weitere, konkrete Zielsetzung der Arbeitsgruppe um First Aid ist es, mit studentischer Unterstützung aus dem Bereich der Zahnmedizin bald ein eigenes Fist-Aid-Tutorium im BMZ aufzubauen. Hierdurch erhalten dann nicht nur die Humanmedizin-Studierenden eine erste Orientierungshilfe, sondern auch die Zahnmedizin-Studierenden. Letztlich lebt das Konzept First Aid durch die gemachten Erfahrungswerte von uns Studierenden. Vor diesem Hintergrund möchten wir das besagte Konzept ähnlich im Bereich der Zahnmedizin weiter gestalten und umsetzen.
Kontakt:
Simon Stiehl
simon.stiehl@mhb-fontane.de
Madeleine Hoffmann
madeleine.hoffman@mhb-fontane.de