Zusammenarbeit für die Gesundheitsversorgung
MHB bei Bundesverbands-Tagung der Pharmaziestudierenden
Brandenburg an der Havel, 15. November 2023
Prof. Dawid Pieper, Leiter des Zentrums für Versorgungsforschung Brandenburg und des Instituts für Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), beteiligte sich mit einem Festvortrag an der 135. Tagung des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden e. V. (BPhD). Bei dieser stand das fehlende Pharmaziestudium im Land Brandenburg im Mittelpunkt. Brandenburg ist bislang das einzige Flächenbundesland ohne Pharmaziestandort. Das Motto des Verbandstags lautete deshalb „Brandenburg – wo nichts ist, kann noch viel werden“.
In seinem Vortrag betonte Prof. Pieper vor mehr als 150 Pharamziestudierenden aller 22 Pharmaziestandorte, Alumni des BPhD und Gästen die Bedeutung des Pharmaziestudiums und der interprofessionellen Zusammenarbeit für die Gesundheitsversorgung im Land. „Wir sollten schon in der Ausbildung näher zusammenrücken”, so Pieper, denn das wäre „der Grundstein für spätere kollegiale Zusammenarbeit.”
Bis zur Gründung der MHB im Jahr 2014 zur Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung existierte in Brandenburg auch keine Medizinische Fakultät. Derzeit sind mehr als 820 Studierende in den Studiengängen Medizin, Psychologie und Versorgungsforschung an der MHB eingeschrieben. 2024 kommen noch 48 Studierende im neuen Brandenburgischen Modellstudiengang Zahnmedizin hinzu. Bereits im Jahr 2021 haben die ersten Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin die MHB verlassen. Schon heute sind rund 60, an der MHB ausgebildete und für eine ärztliche Tätigkeit qualifizierte Ärzt:innen an brandenburgischen Kliniken tätig. Die sich in kommunaler und freigemeinnütziger Trägerschaft befindende MHB wird für den Ausbau ihrer Forschung bis 2024 mit jährlich 5 Millionen Euro vom Land unterstützt. Weitere 1,6 Millionen Euro erhält sie für ihre Beteiligung am Aufbau einer gemeinsamen Fakultät für Gesundheitswissenschaften mit der Universität Potsdam und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.
BPhdD-Präsidentin Johanna Kintrup unterstrich in ihrem Grußwort, dass ein Pharmaziestandort ebenfalls mit der Möglichkeit verbunden ist, junge Menschen im Bundesland zu halten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Ausrichtung der 135. Bundesverbandstagung in diesem Bundesland biete die Chance, auf die Problematik aufmerksam zu machen. Auch Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, betonte die Notwendigkeit und die Vorteile eines Pharmaziestandortes in Brandenburg. Die Landesapothekerkammer setze sich seit Jahren dafür ein, bisher ohne Erfolg. Dobbert beendete sein Grußwort mit einem Gesprächsangebot an den BPhD und die Fachschaft Cottbus über den pharmazeutischen Nachwuchs in Brandenburg und das Erreichen des Ziels eines Pharmaziestandorts in Brandenburg.