Forschung
DCIS-Studie: Schonendere Brustkrebsbehandlung in Berlin/Brandenburg im Trend

Neuruppin, 03. März 2025
Anfang des Jahres publizierte Sandy Burmeister, Statistikerin am Institut für Biometrie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) in Neuruppin (Leitung: Prof. Dr. Michael Hauptmann), die Ergebnisse einer Studie zu einer Vorform des Brustkrebses, dem duktalen Carcinoma in situ (DCIS). Anhand der Daten von 3.424 Patientinnen mit einer DCIS-Diagnose im Zeitraum von 2004 bis 2020 aus dem Krebsregister Brandenburg-Berlin ergab sich ein erkennbarer Trend einer Deeskalation der Behandlung. Das bedeutet, dass im Laufe der Zeit auf intensivere Behandlungen wie Operationen oder Strahlentherapie verzichtet wurde. Da außerdem zwischen den verschiedenen Behandlungsarten kein deutlicher Unterschied beobachtet wurde in der Entwicklung des DCIS zu einem invasiven Brustkrebs, erscheint eine weniger aggressive Behandlung dieser Vorform des Brustkrebses sinnvoll.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Klinischen Krebsregister Brandenburg-Berlin (Dr. Constanze Schneider, Dr. Anne von Rüsten), der Abteilung Radiotherapie des Universitätsklinikums Ruppin-Brandenburg (ukrb) in Neuruppin (Leitung: Dr. André Buchali), der Abteilung für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des Klinikums Frankfurt/Oder (Leitung: Prof. Dr. Christiane Richter-Ehrenstein) und dem MHB-Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie (Leitung: Prof. Dr. Christine Holmberg). Mit einer deutlich größeren Patientengruppe aus mehreren deutschen Bundesländern plant das Team eine Bestätigung und Erweiterung der jetzigen Ergebnisse.
Weitere Details finden Sie hier: Burmeister S, Jóźwiak K, Richter-Ehrenstein C, Buchali A, Holmberg C, von Rüsten A, Schneider C, Hauptmann M. Treatment and Outcome of Ductal Carcinoma in Situ for the German Federal States Berlin and Brandenburg in the Period 2007–2020. GebFra Science 2025. doi: 10.1667/RADE-24-00226.1.