Projekt
Bluthochdruck: Studie zeigt, wie digitale Angebote wirklich wirken

Rüdersdorf, 30. Mai 2025
Wie können digitale Gesundheitsangebote wie Apps oder Online-Kurse Menschen mit Bluthochdruck helfen – besonders ältere Menschen und solche mit wenigen gesundheitlichen Potenzialen? Mit dieser Frage hat sich das Projekt „DiPaH – Digitale Präventionsmaßnahmen bei arterieller Hypertonie“ beschäftigt. Nun wurden die wichtigsten Erkenntnisse in einem Whitepaper veröffentlicht – mit konkreten Empfehlungen für Politik, Gesundheitswesen und digitale Anbieter.
Das Projekt wurde von der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) gemeinsam mit der AOK Nordost und der revFLect GmbH durchgeführt. Gefördert wurde es vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Ziel war es herauszufinden, was die Nutzung digitaler Gesundheitsangebote fördert oder behindert – zum Beispiel Gesundheits-Apps oder Online-Präventionskurse zur Vorbeugung von Bluthochdruck. Im Fokus standen vor allem ältere Menschen und sogenannte vulnerable Gruppen, also beispielsweise Menschen mit geringem Einkommen oder eingeschränkter Gesundheitskompetenz.
Wie wurde geforscht?
Das Projektteam kombinierte im Mixed-Methods-Ansatz:
- Online-Umfragen und persönliche Interviews
- Gesprächsrunden mit Versicherten, Ärzt:innen und App-Nutzenden
- Auswertung von anonymisierten Krankenkassendaten
Dabei kamen standardisierte Fragebögen, leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppen mit Versicherten der AOK-Nordost, Teilnehmende von Online Präventionskursen und Nutzende einer Hypertonie-App sowie Hausärzt*innen und Kardiolog*innen zum Einsatz. Diese wurden mit Analysen von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherungen ergänzt, die eine wertvolle Datenquelle für die Versorgungsforschung in Deutschland darstellen. So konnten Barrieren und Erfolgsfaktoren für die Nutzung digitaler Angebote identifiziert werden.
Was steht im Whitepaper?
Das Whitepaper fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und es gibt klare Empfehlungen, wie digitale Prävention in Zukunft gestärkt werden kann:
- Vulnerable Gruppen gezielt ansprechen – etwa ältere Menschen oder Menschen mit geringem Einkommen
- Digitale Gesundheitskompetenz fördern – z. B. durch leicht verständliche und niedrigschwellige Angebote
- Digitale Angebote in die ärztliche Versorgung einbinden – enge Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzt*innen
- Qualität und Wirkung messbar machen – durch transparente Kriterien und kontinuierliche Evaluation
Mit dem Whitepaper liegt eine fundierte Grundlage vor, um digitale Prävention bei Bluthochdruck gezielt weiterzuentwickeln. Jetzt kommt es darauf an, die Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen. „Digitale Technologien können die Behandlung von Bluthochdruck deutlich verbessern. Doch bislang werden sie kaum genutzt. Damit sich das ändert, braucht es gezielte Unterstützung: für Patientinnen und Patienten, für medizinisches Personal und beim Aufbau einer zuverlässigen technischen Infrastruktur. Unsere Empfehlungen zeigen, wie der Zugang erleichtert und die Nutzung im Alltag gestärkt werden kann“, fasst Dunja Bruch, Psychologin und Projektleiterin, zusammen.
Das vollständige Whitepaper können Sie hier herunterladen:
MHB-WhitePaper-DIGITAL-20032025.pdf
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Webseite der MHB: